Die Woche: Dating ohne Psycho-Masken und modere Kreuzritter(innen)
Was ist das wahre Gesicht hinter der Psycho-Maske, mit der uns alle möglichen Gestalten „beweisen“ wollen, dass Sie das Evangelium der Partnersuche gefunden haben? Die Liebe Pur redet Tacheles, reißt die Psycho-Masken herunter und sagt die nackte Wahrheit. Was ist dran an den Psycho-Behauptungen über Partnerschaften? Wie Sie wissen, wende ich mich stets gegen die elendiglichen Dummschwätzer, unter ihnen auch zahllose Akademiker, die als sogenannte „simple Vereinfacher“ gelten. Sie greifen populistische Sprüche auf, umkränzen diese mit auf Küchenpsychologie reduzierte „Wissenschaft“ und behauptend dann, sie hätten all dies wahrhaftig festgestellt. Dazu gehören vor allem Spruchweisheit wie „Gleich und Gleich gesellt sich gerne“, für die gerne „Beweise“ vorgelegt werden, wie auch für „Gegensätze ziehen sich an“, die mit Vorliebe widerlegt werden. All, das segelt unter dem ehe- und familienfreundlichen Motto: „Wie bekomme ich eine dauerhafte Beziehung.“ Das kommt gegenwärtig besonders gut an und ist politisch höchst willkommen. Zeit also, sich einmal kritisch mit den fadenscheinigen Behauptungen auseinanderzusetzen. Falls Sie eine Vorab-Information benötigen: „Gleich und Gleich“ ist wissenschaftliche Falschmünzerei, soweit „Persönlichkeitsmerkmale“ betroffen sind, und „Gegensätze ziehen sich an“ ist eine Falschbehauptung gegenüber „Gegensätzen“. Nicht im Geringsten wissenschaftlich belegt, aber dennoch mit Vorliebe verwendet, wird der Begriff des „Richtigen“. Auch dieser Begriff wird gerne in das pseudowissenschaftliche Gerede vermascht. Dating-Rat bringt oft Zombies hervor Rat bei der Partnersuche? Aus meiner Sucht eher: Vermüllung des Ratgebermarktes in Buch, Blog und Presse. Reden, aber nichts sagen? Nett sein, aber kein Profil zeigen? Halten die Berater Partnersuchende eigentlich für Zombies oder Zeichentrick-Figuren? Nein, Freundinnen und Freunde, so geht es nicht. Kein Wunder, das so viele Menschen enttäuscht von ihren Dates sind, wenn sie dem „Seichtgelaber“ erlegen sind. Die Branche: ein „Zehnjähriges“ EliteParter ist seit zehn Jahren am Markt, also seit 2004. Nach einer Pressemitteilung setzt man vor allem auf den Trend, dass sich immer mehr Paare im Internet treffen und auf den eigenen Claim, „erfolgreiche Singles mit akademischem Hintergrund“ als Mitglieder zu führen. Kulturkampf der Spießer-Allianz und des Feminismus Die Kreuzritter für Ehe und Familie sind wieder unterwegs. Sie sagen so ungefähr, dass die Mehrheit von den Minderheiten extrem bedroht ist, und der Staat deshalb die Mehrheiten schützen muss. Da formiert sich eine höchst gefährliche Spießer-Allianz – und wettert sogar gegen alleinerziehende Mütter. Die allerdings wehren sich nicht einmal. Die heimliche Diktatur der Frauen ist zumindest sprachlich gelungen: Was „Sexismus“ ist, bestimmen Frauen. Sie haben das Wort ja schließlich erfunden, warum sollten sie also nicht auch diktieren dürfen, was ein Begriff bedeutet? Natürlich sind Feministinnen gegen Prostitution. Natürlich? Ihr Feindbild sind Männer, aber wie ist es eigentlich mit ihrem „Freundbild?“ Ist es nicht ein latenter Hass auf alle Frauen, die „immer noch“ mit Männern verkehren und der sich lediglich in Huren verdichtet? Jedenfalls richtet sich der Hass einiger französischer Extrem-Feministinnen jetzt auf eine Singlebörse, die „Sugar Babys“ und ander Mätressen vermittelt. Gedöns, Humor und Sonstiges Aus der Humorfraktion wäre vor allem zu vermelden: Immer noch glauben ein paar unterbeschäftigte Autorinnen, unbedingt mit von „humorvollen“ Dating-Büchern glänzen zu müssen. Dann wird die Personalmanagerin zum Mauerblümchen und stellt beim Aufwachen fest, dass sie noch Single ist. Ach, wie süß! Die Macht der Sterne und die Küchenpsychologie haben eine gemeinsame Eigenschaft: Je vereinfachter sie daherkommen, umso mehr treffen sie zu. Boing! Boing! Wer damit an die Presse geht, muss schon – na, lassen wir das. Eigentlich nicht zum Lachen, aber abgegrinst: Meinungen von Internet-Frauen und persönlichen bekannten von Ina. Motto: Frauen haben ein unverbrüchliches Anrecht auf jede Art von Sex, Männer eher weniger. Übrigens: Viel Freude für die Festtage – Ostern und Pessach stehen an, aber durchaus auch der Osterhase. Übrigen feiern West- und Ostchristen Ostern diesmal am selben Tag – das gibt es nicht jedes Jahr. Ansonsten wünsche ein schönes verlängertes Osterwochenende, falls wir uns bis dahin nicht mehr lesen.