Die Woche: Attraktivität, Amateurfilmchen, mieser Sex und Nikolaus
Was Sie diese Woche vermissen werden, ist meine Donnerstagskolumne. Und ich habe nicht einmal eine Entschuldigung dafür. Wenn ich mich so umsehe, schreiben gegenwärtig alle von anderen oder – oft noch schrecklicher – von sich selbst ab.
Dating wird überschätzt
Dating wird weitgehend überschätzt – und diese Tendenz wird noch verstärkt durch die Fernsehwerbung für die Platzhirsche und die ständige stille Kampagne „pro Tinder“. Wäre es da nicht sinnvoll, sich einmal auf sich selbst zu konzentrieren? Dating, Lust und Sex mögen ja „immerwährende Themen“ sein. Aber das sollte uns nicht daran hindern, auch mal „in uns selbst“ hineinzusehen.
Schlank sein ist nicht gleich „erotisch attraktiv sein“
Fast alle Frauen (außer jenen, die’s besser wissen) neigen dazu, einen schlanken Körper mit Attraktivität gleichzusetzen. Warum auch immer – Tatsache ist: Die erotische Ausstrahlung entsteht nicht durch eine betont schlanke Erscheinung. Ja, genau genommen hat sie mit der schlanken Hülle gar nichts zu tun.
Apropos Frauen: Haben Frauen, die „50 Shades of Grey2 lesen, den besseren Sex? Na? Ich glaub’s nicht. Aber sie kaufen mehr „Spielzeug“.
Interessieren sie sich zufällig auch für erotisches Schreiben? Dann sollen Sie wissen, dass gerade die „Bad Sex Awards“ vergeben wurden. Der mieseste Sex diesmal bestand aus zwei Figuren, die sich zu einem „Schneeball zusammenrollen“.
Aids – Kondome schützen – Horrormeldungen kaum
Diese Woche war Welt Aids Tag. Ob Sie jung oder alt sind, katholisch oder evangelisch, zurückhaltend oder flatterhaft: Kondome schützen auch Sie. Denken Sie positiv. Denken Sie positiv an Sex. Denken Sie positiv an Ihre Gesundheit. Stecken Sie immer Kondome ein, wenn Sie ein Date haben.
Horror-Meldungen über Aids und sehr junge Menschen passen nun so gar nicht zu Aids – sie sollen nur dazu dienen, Eltern zu erschrecken. Ob das fair ist? Ich meine, es sei Sensationsmache.
Schneller Sex und Casual Dating für Frauen?
Sex-Dates sind für junge Männer ein Traum, für alte Männer verlockend und für Frauen gelegentlich der unendlich ergiebige Honigtopf, um ihren Lüsten freien Lauf zu lassen. Sex Dates und Casual Dates nähern sich immer mehr einander an, nur dass „Casual“ vornehmer klingt. Frauen fragen sich inzwischen häufiger, wo sie ihre Lust stillen sollen: als Piratin bei „seriösen Plattformen“, als Fisch im Wasser bei ganz normalen Singlebörsen oder als verführerisches Luder beim Causal Dating. Ich denke: Die Piratinnen sind zwar unbeliebt bei den Partneragenturen, aber sie haben wenigsten „lautere Absichten“ – wenngleich nicht die, die unsere Partneragenturen darunter verstehen. Doch darf eine Frau überhaupt ein Sex-Date eingehen?
Marginalien, schlechter Sex und fast Humorvolles
Interessieren sie sich für erotisches Schreiben? Dann sollen sei wissen, dass gerade die „Bad Sex Awards“ vergeben wurden. Der mieseste Sex diesmal bestand aus zwei Figuren, die sich zu einem „Schneeball zusammenrollen“.
Übermorgen ist Nikolaus. Der Schriftsteller überlegt sich schon Wochen im Voraus, was er zu „Old Nick“ schreiben soll. Und dann? Dann schreibt er darüber, was er schreiben könnte, wenn ihn die Muse küssen würde.
Zum Schluss für heute: Alle denken ständig an Sex – immer und überall. Jedenfalls, wenn Sie Mitglied oder Kunde einer Sexfilmproduktion sind. Die würde gerne sehen, wenn man sie als „soziales Netzwerk“ bezeichnen würde.
Diese Kolumne schreibt Ihnen Gebhard Roese fast jeden Freitag – nächsten Freitag jedoch nicht. Weihnachten wirft seine Schatten voraus.