Die Woche Liebesfrust, Sexfrust und Latino Sugar Babys
Normalerweise färben sich im Oktober nicht nur die Blätter bunt, sondern auch die Liebe dringt wieder in die Zeitungsspalten ein – in diesem Jahr aber nicht. Es scheint, als wären den Kolumnisten und Kolumnistinnen die Schreibgriffel eingefroren. Ja, und ich dufte ein wenig Klugschnacken bei einem Online-Fernsehsender – da die Sendung sowieso niemand gesehen oder gehört hat (wer guckt schon um 23.20 Nischen-Fernsehen?), habe ich sie nicht näher erwähnt.
Sex ohne Liebe … ja, was denn sonst?
Natürlich wurde mir auch die Frage gestellt, ob Sex ohne Liebe möglich wäre. Hallo, wie war das? Jeder Mann und mittlerweile fast jede Frau weiß, wie so etwas geht, oder etwa nicht? Noch mal Klartext: Für Sex braucht man keine Liebe, sondern bestenfalls den rauschhaften Zustand der Verliebtheit. Und den können mal rein biologisch betrachtet auch Frauen innerhalb von wenigen – na sagen, wie „halben Stunden“ bewusst produzieren.
Natur und Ökonomie bestimmen die Partnersuche – aber das wollen Sie nicht wissen, oder doch?
Was uns wirklich zusammenbringt, sind Natur und Ökonomie. Das mit der Natur wollen manche Kirchgänger, Wutbürger und Rechtaußen der Gesellschaft nicht hören, das mit der Ökonomie ist den Linksaußen und den Kulturbeflissenen ein Gräuel. Nützt aber nichts – es sind Tatsachen.
Die angebliche Sexlosigkeit der Singles und die armen, armen Männer
Aber ja – Singles haben keinen Sex mehr. Oder deutlich weniger jedenfalls. Wenn das so ist … woran liegt es dann? Da kommt das Allzeit-Monster „Internet“ um die Ecke und sagt den Forschern: „Ey, ich fresse die Lust auf.“ Na fein. Und wahrscheinlich werden dadurch Schwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten verhindert. Und ein paar Forscher kommen mal wieder in die Presse. Herrlich, nicht wahr? Übrigens: Wir machen viel zu viel Gedöns um Sex (hier auch) … aber das bringt nun mal Leser(innen).
Na, und wo ich gerade bei den forschen Forschern bin: Männer sind vom Sex gefrustet, und zwar weltweit. Ich musste wiehern wie ein Sehpferd, als ich dies las: „Die Männer sind … vor allem neugierig darauf, was sie im Bett neben dem Standardprogramm noch erreichen können.“ Ja, ja … und das versuchen sie sich dann bei Frauen zu holen, die sich aber nicht dafür zuständig fühlen, wenn die Männer ihren Sex einfach abholen wollen. Was ich dazu sage? Laber, laber, laber … man muss sein Magazin ja vollkriegen, wenn es draußen so duster ist, nicht?
Singles – geht mal in euch – ihr solltet heiraten
Singles sind immer ein Thema. Warum gibt es so viele? Weil es erstens keine ökonomischen Notwendigkeiten für Eheschließungen mehr gibt und weil die Leute unter 35 nicht rechnen können. Familien kann, muss und soll man vor dem Erreichen des 30. Lebensjahres gründen. Sonst machen die Kinder das Abitur möglicherweise nämlich dann, wenn Papi ins Rentenalter kommt.
Ding, Dong – Gedöns
Ob es lustig ist, Migrantinnen zu empfehlen, für ältere Herren süße junge Frauen zu sein, auch „Sugar Babys“ genannt? Wahrscheinlich nicht, denke ich mal. Es geht übrigens um „Latinos“, und nicht um Migranten in Deutschland. Und überhaupt empfehle ich: Vielleicht ordnen wir mal im Kopf, was Rotlicht, rötliches Licht, Graulicht und Tageslicht unterscheidet.
Oh, ich versuche, für Sie noch aus den letzten Ritzen die Kraft der Liebe herauszukratzen und ihnen etwas für den schönen Herbst zu empfehlen – wirklich. Und ich verspreche auch, nächste Woche einmal hier zu schreiben, warum Sie im „Herbst des Lebens“ das Rot und das Gold sehen sollten – und nicht so schwarz. Diese Woche musste das mal auf ein anderes Blog.
Mehr aus der Rubrik:
dating wochenschau
(30. September 2016)