Die Woche: Machen Sie SICH zum Mittelpunkt – ohne Überschätzung
Im neuen Jahr schlage ich andere Töne an – auf der alten Klaviatur. Denn was zeichnet die Liebe Pur aus? Die Selbstbestimmung über die Liebe. Das heißt zwar auch, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen- aber das sollten Erwachsene eigentlich sowieso tun.
„Sagen Sie den modernen Gurus, sie sollen zur Hölle fahren.“ Das meine ich in vollem Ernst. Die Zeit, in der wir den Rattenfängern hinterherlaufen sind, sollte endlich abgelaufen sein. Das heißt nicht, dass wir alle (auch ich) noch lernen können. Es heißt nur, dass wir nicht jeden Quatsch nachplappern und nachvollziehen müssen, der über die Presse oder über Ratgeberbücher über uns ausgeschüttet wird.
Oberstübchen aufräumen und leben, wie Sie leben wollen
Es reicht aber nicht, die Fremdbestimmung unserer Gedanken zu vermeiden – wir müssen auch selbst mal im Oberstübchen aufräumen. Und dazu weiß ich einen Spruch, der mich in Anwandelungen schon lange begleitet: Vergleichen Sie nie, sondern setzen Sie auf sich selbst – das, was Sie können, wie Sie leben wollen und was für Sie möglich ist.
Neu ist das nicht. Schon in Delphi stand „Erkenne dich selbst“, was letztlich bedeutet, dass auch die alten Griechen schon wussten, dass Orakel von „kompetenter“ Seite nur Schall und Rauch sind. Ich habe dazu auch tief gegraben und ein Zitat von Dschalāl ad-Dīn Muhammad ar-Rūmī gefunden, das höchst aktuell ist. Er rät dazu, die Liebe nicht zu suchen, sondern zunächst einmal die Hürden aus dem Weg zu räumen, die Sie selbst (ja, SIE!) im Hirn gegen die Liebe aufgebaut haben.
Wer Mut hat, der ändert wirklich etwas
Neujahrsvorsätze sind kalter Kaffee. Wenn Sie sich wirklich sinnvoll verändern wollen, dann beginnen Sie etwas völlig Neues – was am besten gelingt, wenn Sie das Bekannte infrage stellen. Und das wieder gelingt am besten in einer Umgebung, in der die Lebensumstände ganz anders sind als diejenigen, die Sie kennen.
Wissenschaftliche Partnersuche – im UK jetzt „Fake News“
Zum Online-Dating habe ich diesmal nur einen Beitrag interessant gefunden: Die angebliche „wissenschaftlich fundierte Partnersuche“ wird im Vereinigten Königreich nun ganz offiziell als „Falschinformation“ gebrandmarkt. Aus meiner Sicht wurde es Zeit. Wir haben uns lange genug von angeblich „geheimen“ Algorithmen an der Nase herumführen lassen.
Streitfall Sugar Baby?
Ein bisschen anrüchiger ist nach wie vor die Frage, was eigentlich ein Sugar-Baby ist – da schwanken die Meinungen zwischen einer nach Luxus gierenden Studentin und einer Freizeit-Prostituierten, die auf „Girlfriendsex“ macht. Die Liebeszeitung versucht eine Klärung des Phänomens und fragt: „Ist Sex eine Handelsware“?
Ihnen wünsche ich ein tolles 2018 – lassen sie die Korken knallen, so oft es geht, lieben Sie und lassen Sie lieben – und falls sich die Gelegenheit ergibt, ziehen sie jemanden ans Land, mit dem Sie wirklich leben wollen.