Die Woche – Sex haben, geil machen und andere Ungereimtheiten
Vermeiden wir mal das F-Wort, aber es drückt im Grunde am besten aus, was Menschen tun, wenn sie aufeinander und ineinander liegen. Ich habe mir hier angewöhnt, „vögeln“ zu schreiben. Das ist etwas vornehmer und wird von den Suchmaschinen nicht gleich als Unterhöhlung des Jugendschutzes gewertet.
Gucken wir mal auf die andere Seite: Da herrscht „Neusprech“: “Sex haben“. Und nun, nach einigen Jahren, in denen das Unwort populär gemacht wurde, weiß niemand mehr so genau, was es ist. Ist es der gesamte Prozess vom Zungenkuss über diverse Orgasmen bis zur Totalerschöpfung? Oder ist es PiV? Gehören sogenannte „Oral-Genitale“ Kontakte auch dazu, oder Analverkehr, oder gar Schmerzlust? Dran können sie sehen, was „Neusprech“ anrichtet. Ähnlich ist es übrigens mit allem, was „Sexismus“ beinhaltet – da kann frau beliebig anhängen, was sie stört. Und die „#MeToo</strong>“ Debatte zeigt einmal mehr, dass viel zu viel in einen Topf geworfen wird – und dabei fallen dann die schlimmsten Delikte mit eher harmlosen, wenngleich dummen Witzen in den Mixer – ungenießbar.
Unser Menschenbild bedarf einer Generalüberholung
Wir müssen unser Menschenbild aufarbeiten – ja, das meine ich ernst. Unser Persönlichkeitsbild, unser Frauenbild, unser Weltbild. Wir können nicht mit einem Emotions- und Kulturmix aus dem 19. Jahrhundert ins 21. Jahrhundert durchstarten. Wir müssen lernen, zu sagen, wer wir sind oder wer wir seien wollen. Es reicht nicht mehr, sich als „Frau“ oder „Mann“ zu definieren, und schon gar nicht als Gruppen-Angehöriger einer der beiden Hauptgeschlechter. Und – wir müssen endlich akzeptieren, dass wir alle in der heutigen Zeit unterschiedliche Identitäten haben, mal mehr und mal weiniger ausgeprägt. Einer Nonne mag man noch abnehmen, eine einzige Identität zu haben, oder einem Bauern in einer 200-Seelen-Gemeinde. Aber ein Städter, der Arbeit, Freizeit, Familie und Kinder praktisch und emotional bedienen soll, von Politik und Immobilien mal abgesehen, kann kaum noch „eins“ sein. Ich sage es, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Und lesen können Sie so etwas fast nur in der Liebe Pur.
Der gebogene Rücken, Dates udn wie frau Männer geil macht
Die Idiotie der Woche: Geht mit nacktem Rücken zum Date, denn der Rücken macht Männer unheimlich an. Tatata – wer hat’s festgestellt? Wissenschaftler? Ja, die haben so etwas Ähnliches „festgestellt“, was die Spatzen von den Dächern pfeifen, was jede Stripperin weiß und was sich nicht gerade für das erste Date eignet. Ein nach innen gebogener Rücken, sei er partiell nackt oder ganz entblößt, macht Männer unheimlich geil.
Falls das Ihre Absicht sein sollte, was ich nicht vermute, dann üben Sie vorher mal ein bisschen, damit’s auch klappt mit dem „Vernaschen lassen“. Wahrscheinlich war das schon wieder zu sexistisch.
Ich verabschiede mich mal ins Wochenende mit einem Haufen Arbeit, denn ich stecke immer noch bis zu den Ohren in meiner Texterei.