Die Woche: Dating-Branche im scharfen Wind und Männer-Erotik
Normalerweise ist ein Produkt erfolgreich, wenn es gut ist, gebraucht wird, ein Bedürfnis erfüllt, den Erwartungen entspricht und den Kunden zufriedengestellt.
Auf die Dating-Branche scheint dies nicht mehr zuzutreffen, denn immer weniger Kunden sind zufrieden – einerseits, weil die Produkte versteinert sind, andererseits, weil sie Spielzeuge sind. Die Mitte, also die spielerische Suche mit verlässlichem Hintergrund, wäre das Dating-Produkt, das im Moment Erfolg haben könnte, wenn man die Sache von der Kundenseite her sieht.
Doch sieht die noch jemand? In Wahrheit geht es bei den Dating-Unternehemn inzwischen längst nur noch darum, das Geld abzusaugen, was nicht verwerflich wäre, wenn man wirklich „Leistung“ an den Markt bringen würde. Doch der Gedanke, etwas sinnvolles, tatsächlich Innovatives zu leisten, ist den Branchenriesen wie den geldgierigen Gründern, die schnell reich werden wollen, längst abhandengekommen. Die Dating-Branche lobhudelt sich selbst nach oben – und sieht nicht einmal ein, dass sie sich dabei lächerlich macht.
Matching – fragwürdige Algorithmen, getarnt als „Geheimrezepte“
Das Zauberwort der Dating-Unternehemn heißt ja bekanntlich „Matching“, eine Sache, die oft mit den „Geheimformeln“ für Parfüm oder Cola-Brausen verglichen wird. Das Geheimnis an Dating-Algorithmen ist vor allem, dass ihre Grundlagen äußerst fragwürdig sind – gleich, auf welcher von drei möglichen Grundlagen sie beruhen.
Passen Kunden und Online-Partnervermittler zusammen?
Wesentlich erster ist die Frage, ob die Kunden von Online-Partnervermittlungen eigentlich wissen, auf was sie sich einlassen. Da werden als Leute auf dem Weg zur Arbeit oder vor dem Fernseher damit konfrontiert, dass sich „alle 11 Minuten ein Single verliebt“. Dann rechnen sie sich aus, wie lange es dauert, bis sie sich selbst verlieben und verkalkulieren sich dabei, und schließlich haben sie die Nase voll und kündigen – und ab da gibt’s Ärger. Klar ist: Wer sich anhand eines Claims ausrechnet, dass er sich in ein paar lausigen Tagen „online“ verlieben kann, der ist über „Grimms Märchen“ nicht herausgekommen.
Angesichts des Verdachts gegen ein Dating-Unternehmen, mit „Fakes“ zu arbeiten, sage ich Ihnen noch einmal, was Fakes sind – und warum sie eingesetzt werden: damit den Losern unter den Männern die Hoden so lange angespannt werden, bis sie die Kreditkarte zücken.
Und endlich: TINDER nimmt jetzt nur noch „Partnersuchende“ ab 18.
Presse und Dating
Gleich, ob Sie nun lesen, dass Dating-Apps hauptsächlich für Sex-Kontakte verwendet würden oder ob Ihnen vorgegaukelt wird, mehr als zwei Drittel der Benutzer suchten eine feste Partnerschaft. Immer ist die Presse im Spiel, die alles an Informationen benutzt, was ihr als PR-Material in die Hände fällt. Diese Woche waren es fragwürdige Informationen (Quelle: BVDW), oder der Erfolg einer PR-Kampagne (NDR).
Interessanter war da schon, was die ELLE für Frauen über 30 schrieb. Hier haben wir es für Frauen ab 30 ausgeweitet. Danke, ELLE – und Ina, die sich eigene Gedanken machte.
Ein erotischer Blick hinter die Männerstirn
Ich hatte vor Kurzem Gelegenheit, einige nicht so öffentliche Erhebungen über Männerfantasien einzusehen. Nein, sie schockieren mich nicht – warum auch? Denn das Wissen um die Lüste der Männer ist wichtig für Flirts und lustvolle Spiele. Und zu allem Überfluss habe ich für Sie noch eine interessante Aussage gefunden – und, oh, oh – Männer masturbieren tatsächlich sehr viel. Nicht verdammen – sondern nutzen.
Keinen Lebensstil aufzwingen lassen – von niemandem
Ich stimme allen zu, die sagen, dass die Schule die Tendenz hat, uns zugleich zu bilden und zu verblöden – nur Widerstand und Widerspruch, Diagonaldenken und assoziative Fähigkeiten schützen davor, ganz und gar dem Wahn der offiziellen Schulbildung zu verfallen. Das ist anstrengend, schützt aber vor Bildungsblödheit. Das ist die Hauptaussage. Ich bin der Meinung, wir können dies auf alle Lebensbereiche ausdehnen: auch auf die Entwicklung des Gefühlslebens, die Liebe und den Sex. Lassen Sie sich nichts als „normal“ aufzwingen. Es ist wirklich etwas anderes, ob sie eine liebevolle Ehe führen, eine Familie gründen oder aufregenden Sex haben wollen. Abgesehen davon: „Normalität“ können sie bei der Sexualität in der Pfeife rauchen. Übrigens betrifft dies auch Frauen.
Gedöns
Es hätte auch zu den Apps gepasst – aber es passt auch zu „Verschiedenes“ – Dates gegen Geld sind nicht „Sex gegen Geld“. Soweit die Behauptung. Also: Eine Dame gegen Geld anzuheuern, ein Date mit ihr zu vereinbaren und ihr beim Date vorzuschlagen, doch bitte mit ihr in die Federn zu gehen, ist kein Escort-Service. Und selbstverständlich keine Prostitution. Wie nett.