Die Woche: Geschlechtskrankheiten, Presse und Moral
Überschätzen wir Sex? Ich setzte diesen Beitrag aus der Liebe Pur hier an erste Stelle, weil viele Single-Frauen über 40 nicht glauben wollen, dass sie sich noch einmal neu informieren müssten, was Sex heute bedeutet. Denn die wesentlichen Forschungen darüber sind nicht älter als 10 bis 15 Jahre, vom gesellschaftlichen Wandel ganz zu schweigen. Gerade die Frauen (und Männer), die ab 40 oder 50 erneut auf die Jagd gehen, sollten sich informieren, was möglich und nötig ist, um mit gutem Gewissen Freude und Glück zu finden.
Das böse Gute und das gute Böse
Ein Nachtrag zu Halloween mag Ihnen zeigen, warum wir das angeblich „Böse“ lieben, wenn es uns gut tut und das angeblich „Gute“ hassen, wenn es uns dabei schlecht geht.
Frag sie einfach – oder doch nicht?
Dieses Geständnis fanden wir so interessant, dass wir es veröffentlicht haben: Manche Frauen wollen gefragt werden – und sie öffnen sich unseren Wünschen und Hoffnungen gelegentlich erst dann, wenn wir uns trauen.
Alles über Romantik – Verzauberung und Demaskierung
Eines der drei Kernstücke diese Woche ist mein Beitrag zur Romantik in Online-Beziehungen. Die Forschung weiß längst, dass „romantische Gefühle“ eine Illusion sind – zumeist eine schöne Illusion, gelegentlich aber auch eine, die Gefahren in sich trägt. Was ist also los mit der Romantik? Ich schreibe Ihnen das, was Sie wissen müssen – die Wahrheit.
Sexuelle Ökonomie statt Sexualethik
Im zweiten Artikel, der Wesentliches behandelt, geht es um die Sexualmoral. Manche wünschen sich eine wesentlich strengere Sexualmoral, andere eine noch liberalere Einstellung. Fragt sich: Wozu benötigen wir eigentlich eine „separate“, ja geradezu isolierte Sexualmoral? Könnten wir nicht versuchen, uns einfach an die üblichen Gegebenheiten des sozialen Miteinanders zu halten? Warum sagen wir nicht einfach, was ökonomisch sinnvoll ist: Ein Vorgehen ist moralisch, wenn es, auch in der Absicht auf persönlichen Zugewinn, der gegenseitigen Unterstützung dient und dabei alle bereichert?
Wie das böse Online-Dating angeblich Geschlechtskrankheiten begünstigt
Das dritte Kernstück diese Woche betrifft – einmal mehr – eine dieser Blubber-Nachrichten, die von einer begierigen, sensationslüsternen Presse leichtfertig ausgestreut werden. Das geht so: Da bezichtigt ein „namhafter“ Arzt die Dating-Apps, den Tripper und die Syph zu begünstigen. Das nimmt die BBC auf, steuert ein paar Daten und Meinungen dazu bei, bleibt aber insgesamt objektiv. Und nun beginnt die Bürger- und Sensationspresse, daraus eine Horrorstory zu häkeln, in denen von enormen Zuwächsen bei Geschlechtskrankheiten die Rede ist, und überall werden die angeblichen „Ursachen“ genannt: Online-Dating, Dating-Apps.
An diesen Nachrichten ist so gut wie alles manipuliert, allerdings so geschickt, dass man akribisch nachforschen muss, was erstens wahr, zweitens halb wahr und drittens erfunden ist. Dann erst stellt man fest: Je nachdem, wie man STDs (früher Geschlechtskrankheiten genannt) definiert, ergibt sich ein Anstieg oder Null-Anstieg zwischen 2013 und 2014. Und ein direkter Zusammenhang zwischen Apps und STDs lässt sich überhaupt nicht herstellen. Übrigens: Schon im Mittelalter wurden Gerüchte solcher Art verbreitet, um das unliebsame, freizügige Treiben in den Badehäusern zu beenden.
Und zuletzt …
Die Branche zuletzt: Die Katze ist aus dem Sack – kurz nach der Entscheidung des Kartellamtes, die Fusion von EliteMedia und PARSHIP zuzulassen. Überraschung (oder auch nicht): Das Management des neuen Dating-Riesen kommt komplett von PARSHIP.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und bei einem Date sollten Sie niemals sagen, Sie seien Schriftsteller. Die Lieschens denken dann, Sie wären reich und die Lizzys, Sie wäre arm.