Die Woche: Frauen, Sexismus, Genderismus, Huren und Urin
Vögeln ist besser als „Sex haben“
Eine ist sicher: Beim Sex sind wir alle (ich schließe mich da ein) ein wenig zurückhaltender in der Wortwahl, als es nötig wäre. Aber wenn wir die Sache mal „von unten“ betrachten: dann ist eine Prostituierte eben eine Nutte, und „Sex haben“ ist eben vögeln … der das andere F-Wort. So, und wenn man ran an die Freier will, dann muss man eben sagen, was Sache ist. Ich muss es nicht, sondern benutze die Wörter nur gelegentlich, um zu verdeutlichen, was ich meine. Und mal ehrlich, Freundinnen und Freude: „Wir hatten tollen Sex“ sagt nicht halb soviel aus wie „wir haben uns die Seele aus dem Leib gevögelt.“
Die Branche in Kürze: Tinder ist nicht mehr ganz so bedrohlich
Die Branche steht gegenwärtig vor populären Dating-Apps wie das Kaninchen vor der Schlange – bewegungslos. Da nützt es auch nicht viel, einfach selber Apps zu kreieren. Rundfunk zu hören ist ja auch nicht dasselbe wie eine Radio-App auf dem Handy zu haben. Dennoch – man höre – ist offenbar alles nicht so schlimm wie gedacht. Denn auch bei „Apps“ entscheidet langfristig die Qualität und nicht der „Spieleffekt“. Zudem sind nahezu alle populären Apps mit Spionage-Möglichkeiten ausgestattet. Das mag 18-jährigen noch piepschnurzegal sein – mit 38 sieht das aber anders aus. Und genau deshalb werden Dating-Apps mit Wisch-und-Weg langfristig an Wert verlieren. Die Frage ist nur: Sind die „seriöseren“ Anbieter noch in der Lage, sich von Grund auf zu erneuern?
In den USA werden Dating-Seiten anders getestet als in Deutschland: Nur viel ist gut, und so kamen bei einem namhaften Test nur vier Datingseiten in die engere Wahl. Drei davon gehörten zum Match-Konzern.
Frauen: das unausgewogene Gefühlsleben der Managerinnen
Frauenrollen sind schwer zu definieren, wenn jemand heutzutage erstens Frau, zweiten sinnesfroh und drittes beruflich erfolgreich ist. Da muss das Liebesleben schon mal in ein paar Stunden wöchentlich gepresste werden können, was nicht immer leicht ist. Nun sagen Sie nicht: Manager gehen in den Puff, Managerinnen holen sich Toyboys. Doch irgendwie seltsam muss es schon sein, wenn man als Manager(in) kaum noch menschliche Zuwendung bekommt und die irgendwie zu kompensieren versucht.
Warum (fast) alle Frauen angeblich Sexistinnen sind
Und „ganz gewöhnliche Frauen“, Frauen, die Frauen sein wollen, Zuwendung bekommen wollen und sich an Männern freuen, die „gentlemanlike“, „ritterlich“ oder „chevaleresk“ sind? Oder, die sich überhaupt daran freuen, anders als Männer zu sein und das genießen? Sie sind nicht politisch korrekt, nicht wirklich gute Staatsbürgerinnen und vor allem völlig auf dem Holzweg – sagte die Genderforschung. Denn solche Frauen sind „wohlwollend sexistisch“. Die Frage ist natürlich, wie lange wir das dumme Gesülze des Genderismus noch politisch und finanziell fördern wollen – unsere Bundesregierung jedenfalls veröffentlicht jeden Blödsinn, der von dort kommt. Und damit Sie’s gleich wissen: Die „Shades of Grey“ sind ganz schrecklich, weil sie den Sexismus fördern, und vielleicht sogar richtig krankmachen.
Und ein paar Marginalien um Frauen …
Apropos Frauen: In den USA gibt es Aktivistinnen, die so ungefähr sagen: Fellatio – na ja, geht schon, aber nur, wenn du Cunnilingus gibst. Irgendwie klingt das schräg.
Wo ich wirklich drastisch bin: beim Muttertag. Man kann nicht von jedem Menschen verlangen (vor allem nicht von allen Töchtern und Enkelinnen), dass sie die Mutter verehren. Das führt nur zu Kitsch und Verlogenheit.
Unfreiwilliger Humor mit Sugar Daddys, Urin und Gruppen
Maschinelle Übersetzungen und andere schlechte Übersetzung fallen auf – und zwar negativ. Aber so extrem ist’s selten. Dann wird die „Spannung in Stand gehalten“. Na dann halte Sie mal schön Ihre Spannung instand.
Manche Webseiten wandeln auf schmalem Grad. Da wird dem „Sugar Daddy“ recht genau gesagt, dass er mit dem „Sugar Baby“ erst einmal Tacheles reden muss – über die Kosten-Nutzen-Situation.
Eine Findelsatire war diesmal auch in der „BUNTEN“ zu lesen. Sie bezog sich auf einen durchaus ernst zu nehmenden, ausführlichen Artikel über das Training der Beckenbodenmuskulatur – und machte daraus einen Artikel, in dem der „Natursekt“ eine Rolle spielte – so heißt Urin im Puff-Jargon.
Die „Gruppenfunktion“ bei TINDER wurde aus Österreich bissig kommentiert. Wahrscheinlich war’s eher satirisch gemeint, aber TINDER wird nicht glücklich darüber sein.
Wunschdenken zu Pfingsten
Die Woche geht weiter … aber jetzt kommt erstmal Pfingsten. Wissen Sie, ich wäre froh, wenn der Christengott auf seine Schäfchen mal etwas mehr Hirn vom Himmel herunterwerfen würde –und vielleicht wäre dann für den Rest der Menschheit auch noch etwas vom Geist übrig?