Dating-Bewertungsportal in den USA: eHarmony enttäuscht
Die Kriterien für Online-Dating-Test bestimmen am Ende das Ergebnis – und das ist auch in den USA so, wo unter den angeblich „enorm vielen“ Portalen gerade mal vier ausführlich getestet wurden. Keine Überraschung war dabei, dass drei davon zum IAC-Konzern gehören, während der Vierte unabhängig ist. Zwar sind die IAC-Firmen auch in Deutschland tätig, doch haben sie dort andere Tochterunternehmen, sodass der direkte Vergleich nicht möglich ist.
Der Test wurde von Reviews.com ausgeführt, und eines der wichtigsten Kriterien war, dass die Dating-Portale über eine möglichst große Anzahl aktiver Mitglieder verfügten.
Das Bewertungsportal hat OK-Cupid als beste Singlebörse ausgewählt, während es Match.com bescheinigte, sich am besten für Langzeitbeziehungen zu eignen. Ziemlich erdrückend fand man POF, (Ex Plenty-Of-Fish), währen die größte Enttäuschung nach Angaben von „revies.com“ das Warren- Unternehmen „eHarmony“ war.
Was sprach nun eigentlich für OK-Cupid? Und was gegen eHarmony?
OK-Cupid – warum die Dating-Seite in den USA siegte
Beginnen wir mit OK-Cupid. Die Tester fanden, dass OK-Cupid zwei herausragende Eigenschaften hat, die man bei den Wettbewerbern vermisste: herausragende Profile und die besten Matching-Algorithmen. Was zunächst überraschen mag, kann vielleicht dadurch erklärt erden, dass die Matching-Kriterien sehr einfach und ausgesprochen menschenfreundlich sind, denn bei OK-Cupid können Sie wählen, wie wichtig Ihnen die Übereinstimmung bei den gestellten Fragen ist.
Match.com Profile verleiten dazu, das wissen wir nicht erst seit gestern, Klischees zu verwenden, und obwohl jedes Mitleid die Möglichkeit hat, ein ausführliches Profil von sich zu hinterlegen, wurde diese Chance oftmals nicht genutzt, sagen die Tester.
Über POF gab es nicht viel zu sagen – gelobt wurde vor allem die riesige Datenbank, hinter der eben eine Menge „Fische“ zum Einfangen stecken, getadelt wurde vor allem die fehlende Benutzerfreundlichkeit.
Was gefiel an eHarmony nicht?
Doch was war nun mit eHarmony, die Dating-Seite, die nach Eigenangaben die zuverlässigste für Langzeitbeziehungen und Ehen sein soll? Die Tester waren nicht begeistert, rügten die fehlende Benutzerfreundlichkeit und befanden (Zitat):
Für unseren Tester war der Dating-Algorithmus total ineffektiv – er fand nicht einen einzigen interessanten Kandidaten … die Webseite teilte unserem Tester regelmäßig mit, dass jemand „hervorragend passen“ würde, sogar dann, wenn die einzige Gemeinsamkeit war, dass sie Nichtraucher waren.
Das Fazit – für Deutschland nicht typisch – und doch ein Warnsignal
Wie ich bereits erwähnte, sind alle vier getesteten Börsen untypisch für Deutschland. Aber einer der Punkte mag doch sehr interessant sein: Das Ende der angeblich „streng wissenschaftlichen“ Psycho-Profile ist nah – jedenfalls, wenn man dem Unterton der Tester glauben darf. Denn der Sieg von OK-Cupid über den Rest der Wettbewerber mag auch darin liegen, dann die Person bestimmt, welche Kriterien wichtig für die Beziehung sind. Und nicht ein übergestülpter Test, von dem behauptet wird, er könne aus den Ergebnissen einer Befragungsmaschine ein Persönlichkeitsprofil erstellen.
Vielleicht sollten sich auch die deutschen Betreiber in Zukunft darauf einstellen. Noch jedenfalls behaupten Sie ständig, besser über die Persönlichkeit ihrer Kunden urteilen zu können als die Kunden selbst.
