Die Woche: Wahrheit, Dating, Formeln, Frauen und KI
Eine Erkenntnis, die mehr wert ist als ein Klumpen Gold: Bevor Sie anfangen, andere zu beneiden oder zu bezichtigen – oder gar verändern zu wollen – beginnen Sie bei sich selbst. Nun bin ich selbst ja nicht gerade kleinlich beim Austeilen von Kritik – aber ich beklage meine Existenz auch nicht. Klar könnte hier und da mal ein Sahnehäubchen oben drauf – und ich war auch schon mal jünger. Aber das war‘s auch schon.
Und täglich grüßt der Blödsinn
Gegenwärtig lese ich so viel offenkundigen Blödsinn über „das“ Dating, von Frauen geschrieben, in Frauenzeitschriften veröffentlicht und an Frauen gerichtet, dass mir die Zehennägel hochgehen. Hört mal, „Redakteurinnen“ – wäre schön, wenn ihr euch mal gründlich informieren würdet, bevor ihr jeden Blödsinn (ab)schreibt. (Ja, ja, ich kenne euer Argument: „Das wollen die Frauen doch lesen“). Diesmal geht es darum, wie man Typen doch noch kriegt, die eigentlich längst die Nase voll haben.
Das Cabaret aus KI, PR und Matching
Wenn PR-Zauberkünstler, fragwürdige Wissenschaften und Software-Firmen eine Liaison eingehen, dann gibt es die Formel für den wirklich passenden Partner. Außerhalb dieses Cabarets der Illusionen gibt es sie nicht. Natürlich könnte es „Datenauslese vom Feinsten“ geben – aber dann müssten die Daten auch „fein“ sein, das heißt nachvollziehbar und verlässlich und vor allem – wissenschaftlich überprüfbar. Und das sind sie nirgendwo. Wenn jetzt so viele Firmen von „KI“ reden, dann lügen sie nicht – sie können aus dem großen Datenpott fischen, was sie wollen und es kombinieren, wie sie wollen. Sehen Sie, und da liegt die Schwachstelle: Für das erste, das Datenfischen, gibt es verlässliche Formeln – und für das Zweite, nämlich die „Passung“ („das Matching“) gibt es nur marode Hilfskonstruktionen.
Jäger(innen) und Gejagte
Online-Dating und freie Wildbahn haben ein Problem: Wir treffen heute Frauen, die alle möglichen Rollen spielen: Vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, von naturgegeben über intellektualisiert bis hin zu künstlich. Und sie wollen vor allem zwei Rollen nicht: Jägerinnen sein und Marktteilnehmer sein. Beide Rollen sind aber sehr nützlich, um am Partnermarkt zu gewinnen.
Warum viele Frauen die Wahrheit ablehnen und glauben, damit recht zu haben
Das zweite Problem heutiger Frauen ist das redundante Denken. Und da lohnt e sich, mal die Ohren zu spitzen: Sie können nicht zugleich die Wahrheit und die Unwahrheit fordern, je nachdem, was Ihnen gerade besser gefällt. Wobei gerade die Wahrheit, ungeschminkt, direkt und ohne Skrupel vorgetragen, bei Frauen völlig unbeliebt ist – wie ein aktuelles Beispiel zeigt.
Männer ab 50 – warum sie nicht zu finden sind
Übrigens: Attraktive Männer über 50 sind nicht am Markt. Und das liegt nicht daran, dass sie sich unsichtbar machen, sondern dass sie schneller vom Markt verschwinden, als den meisten Frauen lieb ist. Tatsächlich werden sie, wenn sie keine Glatzen haben und halbwegs fit sind, sofort ausgemacht und eingefangen. In diesem Fall sind die wenigen Jägerinnen übrigens eindeutig im Vorteil. Und nun wissen Sie: So funktioniert der Partnermarkt.
Nicht zuletzt: ich wäre dankbar, wenn Sie dann und wann aktuelle Artikel kommentieren würden, mögen sie Ihnen nun gefallen oder nicht. Und falls Sie wirklich vorhaben sollten, sich selbst zu verändern oder wenigstens Klarheit über Ihre Absichten zu gewinnen – heute wäre ein guter Tag, um damit zu beginnen.