Die Woche – Sex, Torschlusspanik und Furcht vor FACEBOOK
Ei, ei: Die Partnersuche ab 35 birgt Besonderheiten – wer hätte das gedacht? Das Thema ist so öde, weil jedes Lebensalter Besonderheiten „birgt“, und zudem ein Aspekt ausgespart wurde: späte Kinderwünsche. Und Se? Sie dürfen sich darauf verlassen: Wenn Sie Frau sind und noch keine Kinder haben, dann „birgt“ die Partnersuche eben diese Besonderheit: „Wie schnell kann ich einen Mann an Land ziehen und das erste Kind mit ihm haben, bevor ich 40 bin.“ Man nennt dies immer noch „Torschlusspanik“. Und ich sage ihnen entsprechend brutal noch etwas: Männer wissen dies, und entweder sie haben Lust auf Kinder oder nicht. Wenn nicht, wird die Sache ungeheuer problematisch.
Nie über Sex reden, aber Sex praktizieren?
Zu dem allgemeinen bekannten Blödsinn der Edel-Ratgeber gehört die Absicht, niemals beim ersten Date über Sex zu reden. Aber „nicht reden, einfach vollziehen“ ist auch keine Lösung. Und keinen Sex beim ersten Date zu empfehlen, ist ein ähnlicher Unsinn, den fast alle konservativen Ratgeber vertreten. Richtig ist: Beim Date entscheiden, was Ihnen gut tut. Egal, ob beim ersten, zweiten oder dritten Date. Fall das Hotelzimmer schon gebucht ist, werden Sie ohnehin über Sex reden müssen, denke ich.
Wie Sie sich über sich selbst wundern werden
Für die Partnersuche, ob mit Online-Dating oder ohne jede Dating-Strategie gilt ein Satz, den ich Ihnen ans Herz lege:
Seien Sie jeden Tag bereit, Ihr Leben neu zu gestalten.
Überrascht? Dann verneinen Sie diesen Satz doch bitte einmal: „Sein sie niemals bereit, ihr bisheriges Leben infrage zu stellen.“ Falls Sie das begeistert: Bleiben Sie doch bitte lieber Single, als andere mit ihren Beziehungswünschen zu nerven oder gar zu manipulieren.
Online-Dating – Sorgen um Umsatz und neue Wettbewerber
Online-Dating? Ich bin weiterhin der Meinung, dass Sie bei PARSHIP & MATCH (es gibt viele Namen für diese Unternehmen, und auch noch andere) ganz gut aufgehoben sind. Allerdings blicken alle Unternehmen dieser Art sorgenvoll in die Zukunft, denn das Geschäft läuft lange nicht so gut, wie erwartet (oder versprochen). Dazu muss man wissen, dass mittlerweile nur noch das schnelle Geld interessiert, das Gründer und Käufer im Auge haben. Das Wissen um die Liebe und die Fähigkeit, tatsächlich Paar zusammenzubringen, gerät immer mehr ins Hintertreffen. Glücklicherweise ändern sich die Wünsche und Vorstellungen der seriösen (und meist älteren) Partnersuchenden nicht so schnell wie befürchtet – und daher haben die etwas verkrusteten Online-Partervermitter immer noch einen beachtlichen Zulauf, auch wenn die Geschäftsergebnisse nicht mehr so rosig sind. Dennoch – die Kunden hassen und lieben Online-Dating.
Die Furcht der Branche zitterte vor einigen Tagen durch den Blätterwald: FACEBOOK will – ja, was eigentlich? Man will irgendwie in „Dating“ machen, und zwar „seriös“. Angeblich warten 200 Mio. Nutzer schon bei FACEBOOK darauf.
Neue Themen am Horizont – KI
Ein neues Thema kam Ende der Woche auf: Wie wird „KI“ (künstliche Intelligenz) unser Dating-Verhalten beeinflussen? Ich bin gespannt auf die Diskussionen, die darüber derzeit stattfinden. Und ich werde zeitnah darüber schreiben, warum KI einerseits überschätzt, dann aber auch wieder unterschätzt wird.
Bleiben Sie mir treu, wenn Sie sich für die Wahrheit interessieren – lesen Sie Romantik-Schmus und Heulsusen-Gechichten anderwärts.Und falls Sie Interesse an Merkwürdigkeiten (vielleicht sogar mit Humor) haben, dann empfehle ich einen Artikel, warum Männer, die masturbieren, besser Liebhaber sein sollen.