Die Woche: Studentinnen, Sugar-Daddys, Früchtchen und Schlampen
Normalerweise kümmere ich mich weder um Äpfel noch um Apps, und doch haben zwei Ereignisse diese Woche meine Aufmerksamkeit auf dergleichen gelenkt: der Verkauf von Lovoo und ein Spaziergang im beginnenden Herbst. Lovoo habe ich lange beobachtet und nur zu Anfang noch kommentiert und dann nur noch selten angesehen. Nun wurde Lovoo verkauft und die Jungs, die es gegründet haben, können sich die Hände reiben. Der Erfolg kam durch dreierlei: einem eigenartigen, aber erfolgreichen Vorbild, dem „Frühe-Vogel-Prinzip“ und dem parallelen Aufstieg bekannter Dating-Apps.
Überreife Früchte an den Bäumen der Liebe jetzt pflücken
Das zweite Ereignis ist das Obst, das nun überreif an den Bäumen hängt und teils zu Fallobst wird, und ich frage mich: Warum warten so viele Frauen (und wenige Männer) darauf, dass sie zu Fallobst werden? Sind sie als vollreife Früchte nicht begehrter, als wenn man sie vom Boden aufsammeln muss?
Zum Wahlergebnis: Ändert sie etwas bei der Partnersuche?
Ja und nein. Ja, weil Männer aus dem Osten in Zukunft noch weniger gefragt sein werden, weil sie „national“ wählen. Und „Nein“, weil den meisten Deutschen der Weg „in die Fremde“ oder zu „anderen Ethnien“ viel zu weit ist. Insofern nimmt der Hans aus Hamburg weiterhin die Helga aus Harburg, weil die „nahe dran“ wohnt.
Selbstbewusstsein zeigen heißt nicht, die Betonfront herauskehren
Selbstbewusstsein und sexy sein sind Ergänzungen, die den Erfolg ausmachen – und auf keinen Fall Widersprüche. Das sehen manche Feministinnen anders und beeinflussen damit viele Frauen negativ. Leider kann man die Hetzerinnen und Falschmünzerinnen nur schwer beeinflussen, die Frauen einreden wollen, erotisch ansprechend zu wirken, sei etwas für willensschwache, hysterische, dumme, unzurechnungsfähige und naive Frauen. Ich kann nur sagen: Wir wirken durch alles, was in uns ist und was wir nach außen tragen können – gilt auch für Männer. Und weil ich gerade dabei bin: Ein kurzes Lob der Schlampe war schon lange fällig.
Studentinnen als Prostituierte anwerben?
Nachdem die deutsche Presse ja immer noch mit Wahl-Nachwehen beschäftigt ist, hat die internationale Sensationspresse einige Lkw-Anhänger entdeckt, der angeblich junge Studentinnen in die Prostitution treibt – durch einen merkwürdigen Dating-Dienst. In seinem Stammland Norwegen gibt es viele reiche (nicht immer alte) Männer, die sich gerne ein Schnuckelchen „halten“, und weil Prostitution in Norwegen ein „No-Go“ ist, werden immer wieder Auswege gesucht. Man kann sie als „finanziell gut ausgestattete Affären“ bezeichnen oder auch als Sugar-Babys. Die Aufregung kommt nun aus Belgien: Dort wird geschrien und gezetert, es können ja Prostitution sein, und die armen jungen Frauen würden „hineingetrieben“. Ich darf mal allen sagen, die immer alles besser wissen: Die Nachfrage junger Frauen nach Sugar Daddys ist bei Weitem höher als das Angebot solcher Männer am Markt.
Ja, das war die Woche. Ich hoffe, sie sind empört oder erfreut. Hauptsache, es ist Ihnen nicht alles gleichgültig.