Die Woche: Lust teilen, schenken, erwandern und kaufen
Lassen Sie sich teilen oder teilen Sie?
Polygamie ist eine Sache, Polyamorie eine breit ausgewalzte Ideologie, und die Realität ist – man teilt sich in jemanden, und jemand teilt seine Gunst auf mehrere Personen auf. Das gilt als total unmoralisch, wenn es Männer tun und als ziemlich selbstverständlich, wenn es Frauen tun – aus der Sicht von Frauen, versteht sich. Doch etwas wäre zu bedenken: Es ist keinesfalls sinnlos, als Single an einem Menschen zu partizipieren, der auch andere Lover hat. Dabei muss es nicht immer „traditioneller Sex“ sein, sondern das ganze Spektrum von zart bis hart wird gerne von jemandem genommen, der sich „in so etwas auskennt.“
Lieben Sie sich selbst?
Lieben sie sich selbst? „Da meinen Sie sicher emotional, nicht wahr?“, fragt da pikiert die Etepetete-Frau, die ganz genau weiß, wann sie ihren letzten Vibrator gekauft hat. Muss man darüber reden? Sicher nicht beim ersten Date, aber … nun ja, irgendwie ist doch die Frage, wann frau darüber redet – denn dass „man“ es sowieso tut, davon gehen die meisten Frauen aus.
Der Osten und die Steinzeit – wenn Frauen die Wanderlust packt
Aus jüngerer Zeit stammt der Gedanken, Frauen sollten reisen, um in der Fremde die beste Existenz zu finden sowie den besten Lover (und den besten Ehemann, versteht sich). Die Männer hocken derweil weiterhin in ihren trostlosen Ost-Dörfern und ärgern sich, weil keine Frau vorbeiguckt. Ich weiß, das ist nicht toll, aber leider wahr: Männer verhocken ihr Leben, Frauen sind umtriebiger, jedenfalls in manchen Regionen. Nicht nur in Ostdeutschland, sondern zum Teil auch in Skandinavien. Interessant ist, dass dies auch schon in der Jungsteinzeit so gewesen sein könnte.
Wählen nach Eigenschaften – nicht nach Partei
Das meine ich nicht wahltaktisch, sondern setze es als Grundlage für die Partnerwahl. Wenn Sie – wie in den USA offenbar üblich – glauben, es ginge nicht, wenn einer Rot wählt und der andere Schwarz, dann sollten Sie mal auf ihre emotionales Inventar schauen. Gemeinsamkeiten haben nahezu alle „altdemokratischen“ Parteien, und natürlich gibt es auch Unterschiede. Die Hauptsache ist: Die Lebensgrundlagen stimmen im Fühlen, Denken und Handeln, und jede Form der verbohrten Ideologien bleibt draußen.
Lob der Leidenschaft in Beruf, Geist und Körper
Zum Schluss ein Lob aller, die ihren Beruf mit Herzblut ausüben und die Wertschätzung aller, die davon profitieren und dankbar sind. Zunächst meine ich alle damit, deren Beruf nicht einfach ist, und die ihn dennoch leidenschaftlich lieben. Dann aber auch an Menschen, die sich ständig das Lamento der zu kurz gekommenen anhören müssen, und wahrhaftig auch an diejenigen, die den Darbenden ihre Lüste erfüllen.