Die Woche: Dating-Karneval allerorten – und Dating-Aschermittwoch
Die Woche hatte ja viele Tage, über die sich zu reden lohnte: Valentinstag, Rosenmontag und Aschermittwoch. Aber die angeblich so „tollen Tage“ haben ein Ende: am Aschermittwoch. Mir fiel auf, dass jetzt viele (auch nicht-religiöse) Leute ans „Fasten“ denken, also an die Reduktion der Vergnügen und Genüsse bis Ostern.
Leute – das Leben ist zu kurz, um sich das Vergnügen abzugewöhnen. Wenn überhaupt etwas Sinn hat, dann die Inventur im Gehirn – oder besser gleich die Entrümpelung. Denn seine Gedanken neu auszurichten und die persönlichen Ziele konsequenter zu verfolgen, ist nachhaltiger als die Selbstkasteiung durch Lustverlust. Ihre Partnersuche gelingt nach der Gehirnentrümpelung übrigens auch besser.
Online-Partervermittler stellen sich neu auf -oder doch nicht?
In den USA will eHarmony jetzt die Quadratur des Kreises schaffen – mit weniger Werbung mehr Mitglieder erreichen und dabei den Profit steigern. Allerdings bleibt man dabei konservativ wie eh und je. In Deutschland hört man von PARSHIP, dass man – wie erhofft – nun auch jüngere Menschen erreicht. Ob es aber wirklich sinnvoll war, das neue Magazin von PASRHIP den Paaren zu widmen? Man wollte damit Kompetenz zeigen – doch der abziehbildartige Charakter vieler Artikel deutet nicht gerade darauf hin, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Beide Unternehmen betonen übrigens mit Vehemenz ihre „Wissenschaftlichkeit“ – ob das auf Dauer wirklich zieht? Und – was ist daran eigentlich „Wissenschaft“ und was „Fritzchens Psycho-Trickkiste“ ?
Oh, Dating … nichts als Müll?
Ich wiederhole mich ungerne, aber alles, was Sie derzeit über Online-Dating lesen, ist Müll. Unter den Müllerzeugern befindet sich auch das „Time Out“-Magazin, das eine „Info-Grafik“ dazu veröffentlichet. Veil Grafik, wenig Information – und noch dazu viele angebliche „Fakten“, mit denen kein Mensch etwas anfängt. Das ist Dating-Karneval international und sonst gar nichts.
„Zensur“ macht sich ganz gut für die Werbung
Katholizismus und Seitensprünge sind ein heikles Thema, über das jeder Beichtvater Geschichten erzählen könnte, wenn er dürfte. Aber öffentliche Empörung über Seitensprung-Werbung sorgt dafür, dass der Bekanntheitsgrad einer Seitensprungagentur erhöht wird. Passt auch zum Thema Dating-Karneval.
Scherze, Humor und Satire
Der Plastik-Wasserhahn aka männlicher Keuschheitsgürtel
Das Hinterletzte und eigentlich nicht einmal ein Scherz: Wie lange kann ein Mann (nee, keine Frau!) auf einer Reise im Ausland einen Keuschheitsgürtel tragen? Ich habe selten so etwas Hirnrissiges gelesen. Gehört offenbar zur Werbekampagne eines einschlägigen Herstellers, der die dazu nötigen Plastik-Wasserhähne vertreibt.
Shades of Grey – Nachahmer brauchen eine Bedienungsanleitung
Halb ernst, halb scherzhaft – aber ein wahrer Kern liegt darin: Wer Shades-of-Grey-Praktiken nachvollziehen will, braucht eigentlich eine „Bedienungsanleitung“.
Schlechter Scherz – Challengen Sie …
Was sich manche Leute dabei denken, die Sprache zu verhunzen, wie es sich im Wort „liken“ manifestiert, ist mir unklar, doch können sich die Dummbacken, die „liken“, wenigstens noch auf die Amis berufen. Doch wer seine Beziehung „challengen“ will, der sollte es sich – verbal wie in der Ausführung – drei Mal überlegen.
Neues von den Wissenschafts-Fuzzys und deren Presse-Vasallen
Eine Wissenschaftsmeldung begeisterte die deutschen Redakteure offenbar so, dass sie darüber einen wahren Presserummel entzündeten: der Vorname sei ja „ach so wichtig“ beim Online-Dating. Gemeint waren nicht der Vorname, sondern der Nick, und die „Studie“, aus der man dies entnehmen wollte, war eine äußerst dünne Suppe nach der Mode heutiger „Forscher“. Was unsere Presse nicht hinderte, alles für bare Münze zu nehmen.
Eher schon in die Humorsparte fällt ein FOCUS-Artikel über die Präferenzen dominanter Frauen. Falls Sie sich mal darüber amüsieren wollen, was hinter der Überschrift steckt, lesen Sie’s bitte – auch im Original.