Die Woche: wilde Lüste, schicke Dessous und biblische Lust
Dating – einfallende Ruinen?
Lust, Leidenschaft und Liebe werden immer wieder Paare zusammenführen. Inzwischen ist „Dating“ so dicht gequatscht und vollgelogen worden, dass ich den Begriff schon gar nicht mehr leiden mag. Das Thema heißt „Partnersuche“ – und es ist seriös.
Auseinanderreden von Frauen und Männern?
Bösartige Extremfeministinnen, Ideologinnen aus der Geisteswissenschaft, vorwitzige Hirnforscher(innen) und pseudo-wissenschaftliche, publicity-geile Autorinnen (und leider auch Autoren) wollen Ihnen etwas vorgaukeln. Ihr Thema heißt: Frauen sind ganz anders als Männer, und die Wissenschaft kann es belegen. Oh ja, und wenn noch ein Tüpfelchen Sahne darauf kommt, dann heißt es: Frauen sind nicht nur anders, sondern besser. All diese Leute verkennen: Die Gemeinsamkeiten sind größer als die Unterschiede. Wem mein Artikel in der Liebe Pur zum Thema zu polemisch ist, der findet auf „Datingrat“ eine klare Ansage mit Fakten.
Lust, Begehren, Leidenschaft – und Religion
Begierde ist die Initialzündung für die Partnerschaft und Begehren, Lust und Leidenschaft sind die Faktoren, die zur Partnerschaft führen. Sagt ein Rabbiner, und der meint, dass auch Gott so denkt. Woher er das weiß? Aus der Bibel, woher sonst?
Treue – romantisch, tugendhaft und oftmals „vergessen“
Von Treu und den hochgesteckten Erwartungen an die Treue des Partners zu reden wirklich niedlich – und deswegen tun es ja auch unsere jungen Leute. Interessant, dass so wenige Menschen von der eigenen Treue reden – vor allem Frauen.
Dessous beim Date – über 40 und auch sonst
Selbst, wenn das Thema schon ein bisschen ausgelutscht ist: Bei der Verabredung mit einem Herrn zählen alle Hüllen, die eine Dame am Leib trägt, nicht nur die äußeren. Dabei spielt keine Rolle, ob die Dessous züchtig verdeckt sind, frech hervorlugen oder ohnehin visuell präsentiert werden sollen.
Die wilden Lüste der Frauen
Das Thema klingt ein bisschen nach Sauer-Gurken-Zeit: Aber die „Liebe Pur“ hatte schon vor den Gazetten, die mal wieder nicht wissen, was sie schreiben sollen. Also: Viele Frauen gieren geradezu nach Lust, wollen sich die entsprechenden Partner(innen) dafür aber gerne selbst aussuchen. Und die Evolutionspsychologie ist mal wieder angeschmiert: Dummgeschwätz über die Steinzeit zahlt sich nicht aus – es sei denn, man wäre dabei gewesen.
Humor und Gedöns – dicker Penis, wilde Weiber und eine „Datingberaterin“
Der Penis darf beim ONS dicker sein als beim zukünftigen Ehemann. Das haben selbstverständlich Forscherinnen festgestellt, wer sonst?
Immer mehr schicke Bilder von Dominas, frech glotzenden, sanftäugigen und busenfreien Damen werden von sogenannten Dating-Portalen ausgesandt, um geile Jungs, lechzende Kerle und frustrierte Loser anzuziehen. Die Bilder sind teils ganz nett – an den Identitäten kommen jedoch gewisse Zweifel auf. Wie war das mit der „Venus im Pelz„?
Redakteurinnen von Frauenzeitschriften haben es schwer: Irgendwie muss immer wieder etwas aus der Feder fließen, obgleich es nichts mehr zu sagen gibt. (Falls es jemals etwas zu sagen gab). Und so schwingt sich denn eine Frau als Beraterin für partnersuchende Frauen auf, die 157 Männern gegenübergesessen hat. Mehr war wohl nicht. Sie nannte das „erste Dates“.
Marginalien und in eigener Sache …
„Man sollte“. Man sollte nur über etwas schreiben, das man selbst nachvollziehen kann oder das man gründlich recherchiert hat. Man sollte dabei ehrlich und aufrichtig sein. Man sollte, sollte und sollte … ja, und man sollte Verantwortung für das tragen, was man schreibt. Das ist sicherlich am Schwierigsten. Danke, Helene Aecherli.
In den nächsten heißen Wochen lesen Sie hier (vorausgesetzt, ich finde die Zeit) etwas über die Grundlagen der Partnersuche. Nicht das übliche Geschwätz, sondern Ideen, Erfahrungen und Fakten. Nichts vom Fußball? Nein, nichts vom Fußball.