Die Woche: Liebe, Zeit, Illusion – und der Mythos vom „Richtigen“
Nicht ist schwieriger, als über die Liebe zu schreiben. Nicht, weil es problematisch wäre, darüber zu recherchieren, sondern weil es nahezu unmöglich ist, den „Zeitgeist“ der Wahrheit gegenüberzustellen. Jedenfalls nicht, ohne jemanden zu verletzten.
Was ist Liebe? Für die jungen und nicht mehr ganz so jungen Frauen der Jetztzeit ist sie eine Mischung aus Begierde und Zurückhaltung, Romantik und Emanzipation, Illusion und Hingabe. Das Paket ist nicht nur schwer verkäuflich, sondern nagt auch an der Psyche.
Schon erlebt, dass dieser Zwiespalt auch in Dates eingeht?
Na, bitte, ich wusste es doch.
Der Mythos vom „Richtigen“ (oder „der Richtigen“)
Eine Tradition, die sich nicht einfach wegwischen lässt wie Erbrochenes, ist die nervende Frage: „Ist der Jemand, den ich da treffe, auch der/die Richtige?“ Übrigens trat sie erst im späten 19., vor allem aber im 20. Jahrhundert auf. Zuvor wurde die Tochter per Handschlag verheiratet. Wen der Vater aussuchte, der war der Richtige. Und seither geistert die Frage nach „Mr, Right“, oder eben „dem Richtigen“ immer wieder durch die Frauenmagazine. Ich schreibe die Wahrheit über „den Richtigen“ – für euch; auch für dich, die du dies liest.
Liebe auf Zeit – warum du sie erwägen solltest
Die Gegenwart bringt eine ganz andere Frage auf den Tisch des Hauses: Bist du bereit für eine Liebe auf unbestimmte oder auch recht kurze Zeit? Die Kernfrage dabei ist: Siehst du das Ende als klägliches Scheitern an oder tankst du Glück und Wonne, bis die Liebe „aufgebraucht“ ist? Es lohnt sich, dies Frage nach der „Liebe auf Zeit“ rechtzeitig zu stellen – am besten noch vor dem ersten Date.
Besser eine Liebe in Lust und Wonne als eine Illusion? Ja, sicher. Aber an der Illusion kommt keiner vorbei, gleich, wie intensiv er selber liebt. Das ist beweisbar, wenn man die Liebe einmal recht nüchtern betrachtet. Leider wird dieses Thema von den etwas verbohrten und einseitigen „Liebesforschern“ immer wieder gemieden – und ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie es aus Scheuklappendenken oder aus der Angst tun, dafür angegriffen zu werden. Und das gehört auch dazu: Die „Wissenschaften“, auf die man sich leider bis heute beruft, sind längst Hundertjährige. Sie können die Interaktionen zwischen Personen nicht erklären, weil sie sich einseitig mit dem EGO beschäftigen, das nicht nur Sigmund Freud, sondern auch seine Nachfolger mit vielen Namen bedacht haben.
Schade eigentlich. Auf diese Weise müssen wir viel Unsinn ertragen, und dürfen auf wenig Erkenntnisse hoffen.
Ich wünsche dir, dass deinen eigenen Wünsche erfüllt werden – und ich hoffe, dass du die Liebe an dich heran lässt, wenn sie dir begegnet.