Ein Dinner abzocken – und der Unterschied zwischen Frau und Mann
Reden wir erst einmal vom Mann. Klar, der Mann, der jetzt vor Gericht steht, tat etwas ausgesprochen Freches, und kriminelle Energie muss er auch gehabt haben, als er eine Dame nach der anderen zu einem opulenten Essen einlud. Kennengelernt hatte er sie per Datingapp, und ein teures Dinner-Date ist in den USA immer noch ziemlich üblich. Das Problem war nur – er hatte nicht vor, zu bezahlen, und verabschiedete sich stets still und heimlich, bevor die Rechnung kam – die ging dann zulasten der Frauen. Das führte alles zu einem unglaublichen Presserummel (Stichwort „Dine-and-Dash“), und die Frauen zeigten sich über alle Maßen empört über den Mann.
Soweit, so schlecht – und klar ist der Mann ein Schuft – ob das alles auch ein Verbrechen war, müssen jetzt die Gerichte entscheiden. Bleibt allerdings die Frage, ob Frauen engelrein sind, wenn es darum geht, ein Dinner abzuzocken.
Ist es für Frauen selbstverständlich, nicht zu zahlen?
Vor einigen Jahren machte eine Dame von sich reden, die Ähnliches tat: Vorgeben, ein Date zu wollen, dann aber auf keinen Fall einen Teil für das Dinner zu bezahlen, weil dies ja – nach amerikanischem Brauch – der Mann tut. Sie machte überhaupt keinen Hehl daraus, dass sie dies tat, und prahlte sogar noch gegenüber Journalisten damit. Schließlich sei sie eine arme Studentin, und diese Einladungen würden ihr helfen, sich zu ernähren.
Wahrscheinlich haben es schon viele Männer erlebt: Frauen lassen sich in teure Lokale einladen (möglicherweise in solche, die noch „Damenkarten“ haben), speisen fürstlich und erweisen sich dann als Bargeld-Pleite. Und die Kreditkarte haben sie auch vergessen. Was dabei gelegentlich dem Fass den Boden ausreißt: Nun brauchen sie auch noch Taxigeld für die Heimfahrt. Das haben sie natürlich auch nicht.
Warum sehen wir Männer den Frauen solche dreisten Tricks eigentlich alles nach? Weil wir den Gentleman spielen müssen? Dazu müssten unsere Partnerinnen dann aber Ladys sein und keine Betrügerinnen.