Die Woche: Partnersuchende sind keine Freier und Lust soll Lust bleiben
Diese Woche schaffte es eine Meldung aus dem E-Mail-Betrug sogar in die Polizeimeldungen: Etliche Männer erstatteten Anzeige, weil sie in ihren Postfächern Erpresserschreiben fanden. Sie wurden darin bezichtigt, vor dem Computer masturbiert zu haben – und die Erpresser würden über diese Videos verfügen.
Fiese Maschen – auf Dating-Seiten gelistet zu sein, ohne sich dort anzumelden
Eine andere extrem fiese Masche: Offenbar ist es möglich, sich bei Singlebörsen „anzumelden“, ohne einen Finger krumm zu machen. Das war mir auch neu. Nicht ganz so neu ist, dass Benutzer mit falschen Informationen in Singlebörsen hineingetrickst werden – oder von einer Singlebörse in die nächste „rübergeschoben“ werden.
Von der Unsitte, Menschen bei Dates zu bewerten
Ein Uralt-Thema ist mal wieder in der Presse: Dates bewerten. Es schmeckt wie ein Kaugummi, das über Nacht am Bettpfosten geklebt hat, und es ist absolut unmenschlich und (aus meiner Sicht) verwerflich. Ich kann nur sagen: Zwar folgt der Partnermarkt in erster Linie Marktgesetzen, das heißt aber nicht, dass wir uns in irgendeiner Form zur Ware machen lassen sollten. Denn zur Ware (oder zur Dienstleistung) werden wir, wenn wir uns bewerten lassen. Und bei den intimen Dingen, die wir bei Dates nun einmal austauschen, auch wenn es nur Worte sind, ist eine Bewertung immer ein Angriff auf die Persönlichkeit. Partnersuchende sind mithin keine Freier, die erotische Dienstleistungen suchen und auch keine Huren, solche die Dienstleistungen anbieten.
Dessous zum Date – was ist „zu frivol“?
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ausführlich zu untersuchen, warum „Dessous“ bei Dates so wichtig sind – und warum vielleicht auch nicht. Das Ergebnis können Sie ausführlich nachlesen – oder mir einfach glauben: „Unten herum“ sexy zu sein, ist nur nötig, wenn sie anschließend noch „zu Ihnen“ oder „zu ihm“ gehen wollen. Und: Nein, sie sind kein Escort-Girl, wenn Sie Strapse tragen, sondern eher selbstbewusst.
Ein bisschen Bi – oder nicht einmal ein bisschen?
Durch PARSHIP bin ich einmal mehr auf Umfragen gestoßen, die wissen wollen, wie „bisexuell“ eigentlich Frauen (und Männer) sind und ob sie sich erotische Kontakte zum gleichen Geschlecht wünschen würden oder nicht.
Das Dilemma ist immer: Wenn jemand zugibt, vom gleichen Geschlecht angezogen zu werden, wird sie/er sofort als „bi“ abgestempelt oder sogar als „homosexuell“ oder „lesbisch“ verdächtigt. Man kann weder Wissenschaftlern noch Amateurpsychologen noch den Dummbacken auf Schulhöfen vermitteln, dass sie damit „Etiketten“ verwenden und keine exakten Definitionen irgendeiner „Sexualität“.
Mutiger werden – Erotik zulassen
Nach wie vor ist die Welt des Eros, der Lust und der Liebe von den #MeToo-Frauen vergiftet worden. Die Schere im Hirn, die schon immer vorhanden war, schneidet jetzt auch noch die letzten Luststränge durch. Dadurch wird Erotik mal wieder – wie zu Adenauers Zeiten – so etwas von „pfui“, dass es eine anständige Frau nicht mehr in den Mund nimmt – und ein Mann schon gar nicht. Schon deshalb finden wir immer weniger Erotik in der Presse –und sogar in Blogs.
Ich will hoffen, dass wir endlich wieder zur Vernunft kommen und Verbrechen als Verbrechen sehen und Lust als Lust. Und ja … es ist Frühling geworden, und damit die Hauptbalzzeit. Also – lasst euch nicht entmutigen oder für blöd verkaufen – Frauen und Männer kommen zusammen, weil sie einander attraktiv finden. Und das hängt durchaus mit der Erscheinung zusammen.