Die Woche: Dominas, Orgasmen und Attraktivität
Wenn es sehr kalt ist und der Wind die Nase lähmt und die Ohren erkalten lässt, sitzen auch die Redakteure dieser Welt oft lustlos in ihren Sesseln, saugen am Kugelschreiber und denken: Ach, wenn doch nur ein Thema vorbeiflöge.
Nun muss ich nicht unbedingt in den Papierkorb greifen, dort wo die „Berichte“ über Cathy Lugner liegen, die ihre Popularität gerade in einer Nackt-Dating-Show vermarktet.
Die Domina – süße Versuchung oder Therapeutin der Männerpsyche?
Ich könnte ja einfach ein Thema aufgreifen, von dem viele Männer fasziniert sind, obgleich es jeder Mann (vor allem vor seiner Frau) leugnet: Dominas. Wer darüber distanziert, objektiv und fair schreiben will, muss sich von allerlei Klischees verabschieden und sich wirklich mit dem beschäftigen, was in den Dienstleisterinnen selbst und ihren Klienten vorgeht. Der Versuch mag noch keine „tiefen“ Einblicke erlauben, aber ich bin ganz glücklich über meine Recherche. Den Kernsatz über die (überwiegend) männlichen Klienten will ich wiederholen: Sie wollen der Rollen entfliehen, die die Gesellschaftsordnung einem Mann aufzwingt, aber sie wollen dabei nicht erwischt werden.
Schöne Frauen, starke Männer und andere Mythen über die Attraktivität
Sollte Ihnen etwas auf der Liebe Pur merkwürdig vorgekommen sein? Zum Beispiel „Männer sind oft die schöneren Frauen“? Dann verrate ich Ihnen, dass dies der einstieg in mehrere Artikel über Attraktivität und Faszination sein sollte. Sehen sie, ein Gemälde oder sogar ein Sitzmöbel, kann unglaublich faszinierend sein. Und Menschen sowieso – und nun kommt der entscheidende Satz: auch, wenn sie nicht attraktiv sind. Ich hoffe, Sie werden mit mit darüber diskutieren wollen. Mein Artikel dazu enthält die üblichen Mythen, die als „wissenschaftlich gesichert“ ausgegeben werden, aber im Grunde ein absoluter Bullshit sind.
Dummgeschwätz über weibliche Orgasmen
Im Bereich der Wissenschaften wie auch in Redaktionstuben, insbesondere im Bereich der Frauen- und Männermagazine wird viel Blech über „weibliche Orgasmen“ geredet. Ungefähr so, als ob unten ein Knöpfchen wäre, das, wenn man an ihm rubbelt, in der Bauchgegend ein Schütteln oder Beben ausgelöst wird, das man Orgasmus nennt. Nun sollte eigentlich jeder wissen, dass die nicht so ist. Aber wie soll man dies einem Volk klarmachen, das Naturwissenschaften für Wissenschaften zweiter Wahl hält und sich lieber an Soziologen und Psychologen ankuschelt?
Cisgender folgt „Heterosexuell“ als sinnloses Etikett
Apropos Abwege: Unsere Sprache wir immer verferkelt, wenn wir Begriffe kritiklos übernehmen, die eigentlich nur in bestimmten Gruppen (Feministinnen, LGBT) akut sind. Ein Beispiel dafür ist der Begriff „Cisgender“, den ich immer häufiger lese. Wahrscheinlich sind Sie, die Sie dies lesen, „Cisgneder“. Doch was nützen solche Begriffe? Müssen wir uns als „Cisgender“ oder „Heterosexuell“ definieren, nur weil sich andere anders definieren?
Dämpfer für Dating-Apps von Verbraucherschützern
Die Dating-Brache hat einen einen Dämpfer erhalten: Die meisten Apps sind nicht sicher – darunter auch die berühmten Namen. Eigentlich wäre es ganz einfach, damit umzugehen: Niemals Apps benutzen, sondern, wo immer es geht, Webseiten. Und das ist genau das, was ich Ihnen empfehle.
Was tue ich eigentlich, wenn ich nicht über die Liebe schreibe?
Und sonst? Hotlines werden immer schlechter, weil dort inkompetente Leute sitzen, die bestenfalls „Problemlösungen“ von Bildschirmen ablesen können und wie schwierig es sein kann, die richtige LED-Lampe zu kaufen – das sind Themen, mit denen ich mich außer der Liebeslust beschäftige. Unter meinem alten Web-Namen „sehpferd“.