Die Woche: Männer als Täter, Geheimniskrämerei und Cougars
Bevor ich über irgendetwas anderes schreibe: Ich habe die Nase gestrichen woll von den ständigen Versuchen der Gender-Forschung, einen Keil zwischen Frauen und Männer zu treiben. Der Versuch, mit allen Mitteln (auch solchen der „Wissenschaft“), Männer als Verbrecher und Frauen als Opfer hinzustellen, hat mittlerweile Ausmaße erreicht, die an Rufmord (oder jedenfalls pauschales Männer-Mobbing) grenzen. Dabei will ich gar nicht in Abrede stellen, dass manche PUAs durchaus lehren, wie man Frauen belästigt und bedrängt – in New Yorker Bars sollen diese Leute inzwischen wirklich lästig werden, wie man hört. Allerdings ist nicht überall New York, und von PUAs geschulte Kerlchen, die solche Tricks auch anwenden, sind eher selten. Doch da kommt etwas anderes zum Vorschein: In Ländern, in denen die Gleichheit von Frau und Mann täglich überbetont wird, wie beispielsweise in Schweden sind die Belästigungen am größten, während sie in den angeblich machoverseuchten Mittelmeerländern am geringsten ist. Die Autorinnen einer einschlägigen EU-Studie fanden dafür nur laue Begründungen. Ade, Patentrezepte – jetzt stehen die Genderforscher hilflos da.
Cougars entdecken Smarthones – oder Frau über 50 trifft Jüngling
Der sogenannte Tinder-Hype beweist, wie unverfroren die Presse für neue Erzeugnisse der Dating-Branche Gratiswerbung macht. „Millionen Nutzer“ und „Millionen Matches“ reichen, um die Herzen relativ naiver Wirtschaftsredakteure höher schlagen zu lassen. Die Wahrheit ist wahrhaftig ernüchternd. Allerdings haben offenbar einige Cougars entdeckt, dass sich mit sogenannten Smartphone-Apps neue „Cubs“ besorgen lassen … husch, husch ins Bettchen. Die Tinderrella-Spielerei hat auch andere auf den Geschmack gebracht: Loovoo kündigte Voo an. Wie es mit dem tatsächlichen barrierefreien Dating per Smartphone aussieht? Eie Dame hat den Versuch gewagt – allerdings bei Grindr, einer App, die bekanntermaßen nicht für Hetero-Frauen erfunden wurde. Und sie hat als smarter Kerl erstaunliche Dinge erlebt.
Online-Dating: Öffentlichkeitsarbeit wiegt Kritik nicht auf
Die Unternehmen der Online-Dating-Branche, insbesondere die Platzhirsche, stehen gegenwärtig wieder in der Kritik: Sie schreiben gerne viel in ihre AGB, die kaum jemand liest – und sie sind äußert erfinderisch darin, Kunden zu überlangen Mitgliedschaften zu verführen. Merke: Die Suche wird mit jedem Tag schwerer, den Sie mit Dating verbringen – also versuchen Sie, intensiv innerhalb kürzerer Zeit nach einem Partner zu fahnden.
Apropos Online-Dating: Es gibt immer mehr Pressemitteilungen, die haarscharf an den Grenzen kratzen, die erträglich sind: Gerade las ich, dass Frauen Kerle mit wilden Bärten bevorzugen –jedenfalls in der Überschrift. Tatsächlich wurden Frauen gebeten, Männer in drei Kategorien der Körperpflege einzuteilen – wobei im „unteren Bereich“ „gefühlte“ zwei Stufen fehlten: eine für wenig gepflegte Männer und eine für ungepflegte Männer. Das ist ein klarer Fall von Statistik-Manipulation.
Frauen sind edel beim Dating – Männer hirnlos, oder?
Manche Frauen gefallen sich darin, Bücher, Blogs oder auch mal Kurzbeiträge für Foren zu schreiben, in denen Männer Hirnlosigkeit attestiert wird. Begründung ist immer, dass sie sich auch verhalten, als ob sie hirnlos wären. Klar, weil Frauen nur edle Gedanken haben. Der gleiche Tenor wie im Feminismus. Allerdings gibt es sie, die Dreckskerle, und dazu rechne ich mal alle. Die behaupten, den Trick zu kennen, wie man „Frauen flachlegt“.
Alterativen zum Online-Dating und zur Tinderei
Ich verspreche, demnächst mehr darüber zu schreiben, warum es neben dem Tinder-Hype und dem inzwischen verkrusteten Online-Dating noch weitere Wege des Kennenlernens geben muss. Eine Mischung aus Speed-Dating und Jumping Dinner serviert ein neues Unternehmen. Wie so oft ist die Idee gut, sie erreicht aber zu wenig Menschen. Aus meiner Sicht: ein Dating-Spiel für Großstädter – dazu ziemlich langatmig.
Die willkürliche Wissenschaft beim Online-Dating
Wissenschaft und Online-Dating werden keine Freunde: auch wenn die „großen der Branche“ ständig in diese Tröte blasen. Küchenpsychologie, ein paar fragwürdige Schnipsel aus „richtiger“ Psychologie, dazu ein Haufen aufgeblasener Geheimniskrämerei – das ist der wahre Schlüssel zur „Wissenschaft“ im Online-Dating. Abgesehen davon: Wissenschaft ist keine Weisheit, sondern nur Wissenschaft.
Marginalien: Pornografie, Humor und Betrug
Wenn die Salonfeministinnen von Pornografie reden, gehen sie davon aus, Frauen seien edle Wesen, die nur in wundervoll sanften Beziehungen, Feminismus oder Religion interessiert seien. Das ist ungefähr das, was früher die „drei „K“ waren: Kinder, Küche, Kirche. Aber: Frauen lieben Pornografie – nur liebenn nicht alle Frauen jede Art von Pornografie.
Lockvögel sind weiterhin ein Ärgernis: Nahezu alle Sex-Dating-Seiten arbeiten damit, und leider auch viele andere. Wie ich mehrfach schrieb, steht in deren AGB manchmal (aber nicht immer), dass Sie diesen Geiern in Singvogelgestalt selbst Tür und Tor öffnen.
In der Humorfraktion landete diesmal Carry, die uns Männern beweist, dass wir nur drei Sekunden für ein Date aufwenden. Ja, warum denn auch eigentlich mehr?
Die Betrüger lassen nicht locker: Immer wieder werden Dating-Scams per E-Mail ausgesandt.
Ich lasse auch nicht locker: am 8. März bist Frauentag – gute Gelegenheit, Frauen nicht grundlos zu verehren, sondern sie an ihre Eigenverantwortung zu erinnern.