Dating von Angesicht zu Angesicht – ein langer Abend steht bevor
Ein neuer Anbieter am Dating-Markt macht von sich reden: Face-to-Face-Dating. Das Angebot klingt verlockend: Für nur wenige Euro gibt es ein „organisiertes Kennenlernen“.
Die Presse schreibt darüber (offenbar aufgrund einer zuvor ausgesandten Pressemitteilung):
Das Zusammensein in lockerer Bar-Atmosphäre garantiert eine offene Gesprächsrunde ohne peinliches Anschweigen. Auch wenn der Traumpartner noch nicht dabei war, hatte man dennoch viel Spaß und neue Leute kennengelernt.
Nach Angaben des Betreibers funktioniert das Kennenlernen ähnlich wie beim Dinnerjumping (davon habe ich auch schon monatelang nichts mehr gehört). Man trifft zu mehreren Personen in einer Bar, in der man ungefähr anderthalb Stunden verharrt, und wechselt dann in die nächste, nach weiteren anderthalb Stunden in die Übernächste und trifft sich dann gegen Mitternacht zu einem Gruppentreffen.
Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob dieses Konzept langfristig Erfolg hat. Ich kann nur soviel sagen: Veranstaltungen, die um 19:00 beginnen, pausenloses Reden und Zuhören erfordern und dann gegen Mitternacht zu Ende sind, empfinde ich persönlich als äußert abschreckend. Und das war auch schon so, als ich 30 Jahre jünger war. Aber ich hatte auch nie Probleme mit dem angeblichen „peinlichen Anschweigen“ bei Blind Dates.
Nun sollte ich nicht von mir ausgehen – aber dennoch frage ich mich ernstlich, welche Vorteile diese Art des Kennenlernens für die Teilnehmer hat. War jemand dabei, der darüber berichten kann? Dann möge er sich melden.