Die Woche: Reife Frauen, Dating Profile, Karrierehengste und Affen
Ich begann die Woche diesmal mit dem dritten Teil der Prognosen 2014 zum Online-Dating: Casual Dating, Sex Dating und als Dating verkappte Prostitution. Aus meiner Sicht können die Verbraucher, also Sie, die Bereiche nicht mehr auseinanderhalten, was teilweise durchaus Absicht sein kann. Hinzu kommt, dass es vor allem beim sexuell motivierten Dating so viel Fake-Profile gibt wie nie zuvor. Ich frage mich mittlerweile, ob einzelne Betreiber noch eine „Menschenbörse“ oder ein Marionettentheater betreiben.
Romantik – zu Online-Dating-Zeiten viel wahrscheinlicher als im Bürgertum
Provokative Fragen wie „Passt Romantik zum Online-Dating“ werden immer wieder gestellt. Die Antwort ist jedem klar, der auch nur einen Hauch von Ahnung von der Partnersuche hat: Jedes freie, unbeeinflusste, selbstbestimmte Kennenlernen der heutigen Zeit beinhaltet mehr Romantik als die Partnersuche der Bürgermädchen vor 150 Jahren. Von Geld reden immer Leute, die keines haben – von Romantik offenbar auch, denn nie wurde die romantische Liebe so gefeiert wie zu den Zeiten, als es sie nicht gab.
Was ist wirklich los mit den Psycho-Tests für Singles?
Zu den sogenannten „wissenschaftlichen“ Persönlichkeitstests, die alle Partneragenturen stolz vor sich hertragen, ist diese Woche einiges deutlich geworden. Wohl als Reaktion auf Kritiker sah sich ElitePartner genötigt, die Hintergründe ein wenig zu erläutern. Der Artikel, den ich dazu schreib, ist vor allem für Menschen erhellend, die Aussagen zu Persönlichkeitstests über Jahre verfolgen.
In diesem Zusammenhang gab es auch Presseberichte über einen Mathematiker, der angeblich einen genialen neuen Algorithmus zur Partnersuche entwickelt hat – alles kalter Kaffee. Der Mathematiker hatte allerdings mit besonders ausgeklügelten illegalen Methoden sein Profil angepasst. Der Clou: Der Algorithmus hat ihm gar nichts genützt – er brauchte viel zu viele Dates, um seine Freundin zu finden.
Dating-Profile – fast nie marktgerecht?
Der Artikel er Woche: Möglicherweise ist alles, was Sie jemals über Dating-Profile gehört haben, die Druckerschwärze nicht wert. Ehrliche, authentische Profile, so behaupte ich, gibt es erstens nicht, und selbst wenn es sie gäbe, hätten sie kaum Erfolg. In Kürze: Sie wollen an den Markt, also „gekauft“ werden – also muss Ihr Profil vor allem marktgerecht sein. Die aus Psychotests gewonnen Profile sind dabei ebenso wenig hilfreich wie die obligatorische Beantwortung vorgegebener Fragen.
Erotischer Vulkan, 50, weiblich, sucht jungen Mann
Es gab einen Artikel, den ich aufgrund einer Kontroverse schrieb: Wenn sich eine reife Frau für einen jungen Mann entscheidet, so ist das absolut in Ordnung – vorausgesetzt, sie will ihn nicht für „immer und ewig“. Viele Menschen (oh ja, gerade Männer) meinen heute noch, eine Frau mit 50 sei alt, lustlos und verbraucht. Dabei können gerade Frauen über 50 erotische Vulkane sein. Er 25, sie 50? Warum denn eigentlich nicht? Aufschlussreiche Hintergründe beleuchtete ich ergänzend im Datingrat. Die Kontroverse entstand aufgrund einer Lederdiskussion im Seniorbook.
Steile Karriere und Sex mit Callgirls oder gelebte Beziehung?
Ein dritter Artikel sollte ebenfalls zum Nachdenken anregen: Wer glaubt, dass Schulnoten alles sind, ein Spitzenabitur zum Menschsein gehört, es unter einem akademischen Grad nicht geht, und eine steile Karriere das Minimum an Anspruch ist – der ist irgendwie angeschissen vom Leben. Das Wort musste einmal so drastisch gewählt werden. Wenn ich all dies Super-Bewerberinnen sehen, die aussehen, als hätten sie Stöcke verschluckt und als würde ein Voodoo-Priester ihre Gesichtsmuskulatur bewegen, dann wird mir schlecht. Genau so geht es mir allerdings bei den ähnlich agierenden smarten Kerlchen, deren Große-Jungen-Gesichter so aufgesetzt wirken. Wer nur die Karriere kennt und sonst nichts, wird bald intellektuell und emotional verheizt. Dazu gehört übrigens zumeist ein Leben, in dem die Liebe durch wechselnde Beziehungen, notfalls aber auch durch Barbekanntschaften, Callgirls oder Masturbation ersetzt wird. Wenn Sie „Callgirls“ durch „Escort Men“ ersetzen, gilt das Gleiche auf für Frauen.
Warum mich Singlebörsen Testberichte ermüden
Von den ständig wiederkehrenden, irgendwie ermüdenden Tests von Singlebörsen durch Institute halte ich schon lang nichts mehr. Im Endeffekt sagen sie gar nichts aus – beispielsweise wissen die Tester nicht einmal, wie viele aktive Profile bei einer Singlebörse tatsächlich zur Verfügung stehen. Ich sage mal: Diese Tests bringen uns keinen Schritt voran. Klar gab es zwei Sieger einen bei Singlebörsen und einen bei Online-Partervermittlern – und mindestens über einen habe sich mich sehr gewundert. Noch merkwürdiger aber erschien mir die Rangfolge. Warum das so sein könnte, lesen Sie im Artikel.
Kein Humor, es sei denn, er wäre affengeil
Immer weniger Humor, kaum noch Findelsatiren? Es ist kalt geworden draußen, und über die Liebe wird kaum noch gesprochen, eher schon über irgendwelche Mädels und Jungs, die uns im Dschungel die Affen machen. Apropos Affen: Das war der einzige Grund, mal wieder die Humorfraktion anzusprechen. Denn je mehr Sperma „wir“ produzieren, umso untreuer sind „die“ Frauen – oder je untreuer die Frauen sind, umso mehr Sperma müssen wir produzieren. Was dahinter steckt, verrate ich hier nicht – lesen Sie bitte den Artikel.
Und in eigener Sache …
Der Sinn de Single-Daseins ist umstritten – ich komme noch darauf. Außerdem verrate ich Ihnen demnächst, wie der Verlauf der Diskussion um weibliche erotische aka „perverse“ Fantasien ausgeht, die gerade angestoßen wurde – in den USA wird bereits darüber diskutiert.
Es wäre wirklich schön, wenn Sie in der Liebe Pur kommentieren würden, und ihre eigenen Artikel, die Sie aus diesem Fundus von über 7000 Artikeln generieren, ab und an mit „nach einem Artikel der Liebe Pur“ oder „nach einer Idee der Liebe Pur“ kennzeichnen würden. Und falls sie uns liebe oder hassen – dann schreiben sie doch einfach mal darüber.