Die Woche – elf Jahre Liebe Pur, Klitorides und schrumpfende Brüste
Die Welt ist einen andere geworden, seit ich (offiziell) am 1. Oktober 2006 die „Liebe Pur“ gründete. Damals gab es eine überschaubare Anzahl von Bloggern, und Blogs galten als Alternativmedium. Was dort stand, hatte unterhaltsam zu sein, doch konnte man sich auch kritisch äußern. Und genau in diese Kerbe schlug die Liebe Pur: Für Euch – gegen die Bevormunder. Es gab echte und falsche Lebensbeichten, freche Frauen und prollige Männer, und jeder, der etwas zu sagen hatte oder auch nicht, schnatterte los.
Schreiben für ´Fliegen, die Kot fressen – niemals!
Und heute? Heute sind die verbliebenen Blogs Säulen aus Beton in einer Welt von Falsch- und Gefälligkeitsmeldungen – und sie unterhalten natürlich auch heute noch. Nur haben wir, die Blogger, die sich heute alle Redakteure nennen, etwas schwerer. Wir konkurrieren mit der Bürgerpresse, die ihre eigenen Blogs hat ebenso wie mit mit sozialen Netzwerken, denen egal ist, wie mies ihre Inhalte sind. „Willst du was gelten, manch dich selten?“ – nicht in dieser Branche. Man sagt mir oft, dass die „Fliegen nicht irren können, wenn sie Scheiße fressen.“ Aber muss das heißen, dass wir Autoren die Scheiße produzieren, um Fliegen anzulocken?
Die schrumpfenden Brüste und der Kaffee
Diese Woche begann mit Blödsinn: Kaffeegenuss führt zu „schrumpfenden Brüsten“. Jede beliebige Nachrecherche auf verschiedensten wissenschaftlichen Webseiten führt zu dem Ergebnis, dass dies „Fake News“ sind – Falschmeldungen. So etwas verbreitet die Presse genüsslich, solange es irgendwo auf der Welt irgendeine Quelle gibt, wo man es abkupfern kann. Recherche ist schwer und aufwendig – abschreiben leicht. Ausführliche Informationen bei Sehpferd.
Psychologie oder geschwätzige Meinungen von Psychologen?
Der zweite Artikel beschäftigt sich ebenso mit Schrumpfen – in diesem Fall mit „Shrinks“, einem englischen Slangbegriff für Psychotherapeuten und Psychologen. Sie wuseln im Online-Dating herum und verbreiten dort (ja, wie ich auch) überwiegend Meinungen, die meist auf Banalitäten beruhen. Nur, dass der Titel natürlich zählt und die Meinung dadurch aufgewertet wird. Und sie belehren uns, dass wir Laienwürstchen ja gar nicht wissen könnten, was wir eigentlich wollen. Sie nennen das Kompetenz. Ich nenne es Arroganz.
Dieser Tage war „Einheit“. Nicht sehr pompös, aber mit Brückentag. Wir wissen: im Osten gibt es einige „abgehängte“ Männer – aber wie ihnen geholfen werden könnte, ohne dass sie etwas beweglicher werden, weiß ich auch nicht.
Fleisch – schnell finden udn gleich mampfen?
Oh, da war noch einer, der etwas über Partnersuche wissen wollte: Also, nach dessen Meinung wird beim Online Dating duftendes, gut gewürztes Fleisch zu Markte getragen. Dabei käme es auf Schnelligkeit an, weil Sofortverzehr die Regel sei – oder so ähnlich. Mampf Mampf, Gnatz, Gnatz.
Am Ende der Woche … nun, ich habe jüngst einen sehr interessanten Artikel über weibliche Anatomie gelesen, detailreich und ausnahmsweise nicht ideologisch verfärbt. Und weil dort kein Bild der Klitoris zu sehen war, habe ich Ihnen gleich mal ein Drei-D-Objekt der Klitoris als Foto beigelegt. Es wurde für Unterrichtszwecke entwickelt.
Wie es mit Blogs weitergeht? Vielleicht kommen sie zurück, weil man die Stinker in den sozialen Netzwerken auf Dauer nicht ertragen kann. Es wäre zu hoffen.