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eharmony: Lektion gelernt – im 21. Jahrhundert angekommen

Es scheint, als habe eHarmony eine wichtige Lektion gelernt – man ist im 21. Jahrhundert angekommen. Denn obgleich das Unternehmen bereits seit dem Jahr 2000 existiert, stammte das Konzept aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Gründer, der Psychologe und Eheberater Neil Warren, war von seiner Idee überzeugt, dass Psychologie in Verbindung mit konservativen Grundwerten die beste Garantie für eine dauerhafte Ehe wären. Daraus leitete er einen angeblich „wissenschaftlichen“ Fragebogen ab, der stolze 258 Fragen umfasste und der zur „Partnerübereinstimmung“ dienen sollte – die erste Online-Partnervermittlung war geboren. Und das bedeutete für die Betreiber: Mit sehr wenig Aufwand sehr viel Geld zu machen. Aber auch die Kunden sahen viele Vorteile: Das „Handverlesen“ der Partner war deutlich teurer, und Alternativen gab es damals kaum.

Die Sache hatte mehrere Geburtsfehler: Zu konservativ, zu viele entnervende Fragen und mit fragwürdige „wissenschaftlichen“ Hintergrund ausgestattet – und dazu völlig intransparent.

Daran hat man nun gearbeitet, wie sich aus einer Pressemitteilung von eHarmony ergibt. Ab Januar können Kundene von eHarmony demnach mit einem kürzeren Fragebogen „einsteigen“, und diesen erst später erweitern. Zwar behauptet das Unternehmen weiterhin, der vollständig ausgefüllte Fragebogen habe Vorteile, aber er ist keine Pflicht mehr. Zudem hat man den Benutzern mehr Transparenz versprochen: Nun will eHarmony auch offenlegen, wie und in welchen Bereichen potenzielle Partner übereinstimmen. Genannt werden emotionale Energien (1), menschliche Güte und intellektuelle Fähigkeiten.

Interessant ist auch, dass eHarmony ankündigte, man hätte nun „bis zu 90 Prozent“ mehr Möglichkeiten, über eHarmony andere Singles kennenzulernen. Das beseitigt den Vorwurf, dass „potenziell“ gute Verbindungen einfach wegfallen, weil ein paar Prozent Übereinstimmung im Gesamtergebnis gefehlt hätten.

Man darf annehmen, dass eHarmony diese Änderungen auf den Druck des Marktes hin vornahm. Langwierige, dazu noch im Ergebnis zweifelhafte Fragebögen nerven total – nicht nur junge US-Amerikaner. Und der Glaube an „Übereinstimmung via Psychologie“ schwindet ohnehin immer mehr. Letztendlich aber war es wohl auch der Zeitgeist, der auch an eHarmony nagte: Der Kunde wünscht mehr Transparenz und schnellere Ergebnisse.

(1) „emotionale Energien“ ist unpräzise – ebenso wie der im Original verwendete englische Begriff „emotional energy“. Der Begriff ist zudem bereits durch die esoterische Szenerie besetzt.

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