Fesselnde Beziehungen und ihre Risiken
Wenn Sie sich im Dating-Dschungel bewegen und sich nicht auskennen, werden sie eine „fesselnde Beziehung“ vielleicht für eine intensive Bindung halten und eine „strenge Erzieherin“ für eine übereifrige Kindergartentante.
Sie sind es in der Regel nicht, denn in „fesselnden Beziehungen“ wird wirklich gefesselt, und bei der „strengen Erziehung“ wird der Hintern traktiert. Ein Teil meiner Leserinnen und Leser wird sich jetzt bereits empört abwenden und sagen „die sind doch alle krank“. Indessen: So krank können sie nun auch wieder nicht sein – sonst würden so genannte BDSM-Artikel nicht so häufig verkauft.
Um es mal klipp und klar zu sagen: Spiele mit der Unterwerfung sind ganz gewöhnliche Spiele, die schon von Kindern gespielt werden – man denke an Kitzelspiele. In der Liebe spielt das „erwachsene Kind“ dann eben weiter und die Spiele heißen „verbinde mir die Augen und mach mit mir, was du willst“ oder „ich fessele dich und reize dich bis zur Weißglut, aber ich fasse dich nicht an“. Gewiss, das sind die harmlosen Varianten – der Katalog ist bei weitem umfangreicher.
Bei ersten Verabredungen – insbesondere beim ersten Blinddate – sollten Sie sich niemals auf solche Spiele einlassen – das Risiko ist zu hoch, denn Sie wissen nie, wie weit ihre Partnerin oder ihr Partner gehen wird. Wer an ein Bett oder an ein Bett gefesselt wird, ist auf den Partner angewiesen, wenn er sich wieder befreien will. Diese Situation kann auch dann beängstigend sein, wenn das Spiel zu lange fortgesetzt wird – und, wenn Bedingungen für die „Befreiung“ gestellt werden, die so nicht im Konzept standen.
Also: Wenn Sie gerne Liebespiele betreiben, warten Sie, bis Sie ihren Partner gut kennen. Er ist auch später sicher noch bereit dazu.
Zu den unscharfen Grenzen zwischen Sadismus und BDSM-Spielen hier ein Artikel aus der Tagespresse.