Wie die Presse eingeflüstert Dümmliches nachplappert
Alle machen in Empörung – die katholische Kirche wie die evangelische. Und beide haben recht: Die Eheschließung ist kein Spaß, den man mal eben vor der Kamera durchzieht. Das soll und muss man den Leuten von Sat1 sagen. Die haben mit „Hochzeit auf den ersten Blick“ nicht nur die „rote Linie“ überschritten, sondern sich als Medium disqualifiziert.
Aber in einem andren Punkt plappert die Presse geschäftig nach, was sie oftmals auch schon von sogenannten „Online-Partnervermittlungen“ eingeflüstert bekam:
Experten hatten sie mithilfe wissenschaftlicher Methoden füreinander ausgesucht.
Das verkündet die Presse übrigens unisono. Als „Experten“ wurden mal eine Psychotherapeutin, mal eine Psychoanalytikerin, in jedem Fall aber ein „Wohnungsanalyst“, eine Paartherapeutin und ein Pastor genannt.
Fragt sich, warum nicht ein Astrologe, ein Hellseher, ein Voodoo-Priester, eine Küchenhilfe und ein Hausmeister. Wobei ich von allen (auch zuvor) genannten Personen der Küchenhilfe und dem Hausmeister noch am meisten trauen würde.
Tja, liebe deutsche Presse – dicke Backen der Empörung machen wegen (wahrhaftig) dümmlicher Shows, um dann so mal durch die Hintertür nachzuschieben: „Ja, aber da gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die …“
Das ist so gut wie zu sagen: „Ist doch alles in Ordnung, was wollt ihre eigentlich? Wenn die Wissenschaft der Meinung ist, dass ihr passt, dann habt ihr gefälligst zu passen – basta!“
Zitat aus der HAZ.