Viele Frauen vögeln – Mittel gegen das Krebsrisiko bei Männern?
Prostatakrebs ist eines der erschreckendsten Angstszenarien, die man für Männer aufbauen kann. Kein Wunder, dass Männer versuchen, jede Chance zu nutzen, der gefährlichen Erkrankung zu entkommen. Was Urologen ziemlich sicher wissen, ist lediglich, dass regelmäßiger Geschlechtsverkehr als solcher den Mann vor dem frühzeitigen Ausbruch des Prostatakarzinoms bewahren kann.
Forscherphrasen und eine spektakuläre Zahl: Mehr als 20 Frauen
Das bestätigt nun auch eine neuere Forschung – und sagt damit im Grunde nicht viel Neues. Nach dieser Studie soll das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, für männliche Jungfrauen etwas doppelt so hoch sein wie für Männer, die Geschlechtsverkehr haben.
Allerdings wäre dies kaum spektakulär genug gewesen, um in die internationale Presse zu gelangen – nein, da musste etwas „Heißeres“ her, um die Masse der Journalisten auf das Forscherteam aufmerksam zu machen, und sie, es fand sich etwas:
Wenn ein Mann Sex mit mehr als 20 Frauen hatte, hat er ein um 28 Prozent geringeres Risiko, dass seine Diagnose eines Tages „Prostatakrebs“ lautet.
Sind die Forschungsergebnisse wirklich zuverlässig?
Eine der Fragen, die sich aus der Logik heraus ergeben, wäre: Ist das Ergebnis zuverlässig, oder ist es einfach eine Zahl, die statistisch „abfiel“, weil die Männer, die keinen Prostatakrebs hatten, sich ihrer Sexualität sicherer waren und angaben, besonders viele Frauen in ihre Sexlaufbahn gevögelt zu haben? Und: Haben diese Männer „mitgezählt“? Waren auch Huren und Zufallsbekanntschaften unter den Frauen, in die sich diese Männer entleert hatten? Nahmen sie an Orgien teil oder waren es Beziehungen?
Eine andere Frage ergibt sich aus dem Ergebnis selbst: Soll nun das Ziel sein, besonders heftig herumzuvögeln? Sollte in Zukunft jeder Mann Bordellbesuche einplanen, um auch sicher auf über 20 Frauen zu kommen? Sollte es gar als Prävention empfohlen und von der Krankenkasse bezahlt werden?
Natürlich sind diese Sätze zynisch – sie werfen aber ein Licht darauf, wie rücksichtslos Forscher inzwischen ihre Ergebnisse vermarkten, um sich wichtig zu machen und Ruhm einzuheimsen.
Annahmen, Möglichkeiten – und magere Fakten
Ja, und dann kommen die „Vielleichts“ und „Könnteseins“.
Denn wenn man, wie bisher, annimmt, dass der Krebs durch die häufige intensive Nutzung der Prostata und das Ausschwemmen des Sekrets gehemmt wird, dann müsste dies auch durch Masturbation, Oralverkehr und aktiver Analverkehr mit Männern möglich sein. Dies konnte jedoch von den Forschen erstaunlicherweise nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Homosexualität an sich, aber vor allem aber der Geschlechtsverkehr mit mehr als 20 Männern, erhöhe sogar das Krebsrisiko. Und so vermuten die Forscher mal wieder etwas: Analsex führe möglicherweise zu „physischen Traumata“.
Ja, „könnte“ alles sein: dass die Männer mit ohne Prostatakrebs sich unterschiedliche Gedanken über ihre vergangenen Sexualpartner machen, dass besonders sexbegeisterte Männer heftigere Samenergüsse haben, oder dass die Statistiken nicht schlüssig sind.
Klar – Forscher sagen immer, man müsse noch weiterforschen, um verlässliche Ergebnisse zu haben – sie müssen ja nach einem Schlupfloch suchen, falls ihnen Denkfehler unerlaufen sein sollten. Die Ungeheuerlichkeit ist nur, dass sie auf der anderen Seite fragwürdige Zahlen heraushängen lassen, von denen sie sicher sind, dass sie den Weg in die Presse finden. Und die Botschaft? Ist sie wirklich: Vögelt so viele Frauen, wie ihr flachlegen könnt? „Nein, das natürlich nicht“ sollen die Forscher gesagt haben. Das nicht … ach so, und was dann?
Lesen sie die Veröffentlichung (Auszug): Die ersten vier Sätze sprechen Bände.
Auch bereits gefunden in der Liebeszeitung.