Völkerverständigung? Vielleicht reicht es, Sex zu schenken
Wann immer primitive Menschen herumprahlen wollen, dann setzen sie darauf, viel besser zu sein als alle anderen. Ob es sich nun um die „besseren Familien“, „die Rheinländer“ oder „das deutsche Volk“ handelt – immer versuchte man, sich als „besser“ darzustellen.
Man erinnere sich nur an den Franzosenhass der Deutschen, der von offiziellen Stellen ebenso wie von Wissenschaftlern mit Vehemenz betrieben wurde, während man französische Weine trank und heimlich zu französischen Frauen schlich, die wesentliche interessantere Sexualpraktiken boten als deutsche Frauen. Inzwischen sind wie gemeinsam Europäer, gehen miteinander ins Bett und heiraten einander. Das ist Fortschritt.
Hätten wir vielleicht schon vorher tun sollen. Denn wenn eines die Menschen vereint, dann ist es die Tatsache, immer und überall miteinander der Lust zu frönen.
Wenn es zum Sex kommt, verschwindet die uns angeblich trennende kulturelle Differenz – dann sind wir einfach Frau und Mann. Das Verlangen nach dem anderen Geschlecht ist eine wundervolle Tür, die sich öffnet, wenn wir toleranter werden wollen – oder auch sinnlicher, und vielleicht auch schamloser. Das mag nicht immer so gewesen sein, und es ist nicht überall so, denn leider müssen sich Liebende auch heute noch den Familienclans fügen und sich der Religion und anderen eigenartigen Kulten unterwerfen. Die Menschen nennen dies „Kultur“ und beweisen damit, wie wenig Verstand sie haben. Es ist keine Kultur, Menschen daran zu hindern, einander zu lieben – es ist die nackte Arroganz, hinter der immer wieder steht: „Meine Kultur ist wertvoller als deine“.
Durch Sex können wir kommunizieren – von Person zu Person, von Herz zu Herz und von Körper zu Körper. Wir erkennen einander dann als das, was wir sind: als Primaten einer einzigen Gattung. Und wenn Sie wirklich eine religiöse Ader haben sollten – als Geschöpfe eines einzigen Schöpfergottes.
Darüber lohnt es sich, nachzudenken.
Nach einer Idee von Lawrence Lanoff