Persönlich würde ich Ihnen gerne etwas anderes schreiben …
Ich werde manchmal gefragt: Mit welch sonderbaren Themen beschäftigen Sie sich eigentlich? Das liegt daran, dass ich nun einmal ein bisschen PR für die Magazine mache, mit denen ich Verträge habe oder die ich einstmals gegründet hatte.
Nun, in der Realität beschäftigen mich völlig andere Themen: Problemlösungen, Medien, Wirklichkeit und Illusion, Kommunikation und Wirklichkeit, Wissenschaftskritik und Wahrheitsfindung, Psychologie und Lebensgestaltung, Design und Architektur, Musik und Schriftstellerei, Partnersuche und Auswahlkriterien.
Nur: Leider sind dies alles völlig brotlose Themen, in einer Zeit, ind er alle Welt von „Apps“, „TV-Shows“, „Smartphones“, „Social Media“ und ähnlichen Randthemen redet. Sex und alles, was damit zusammenhängt, ist ein in sich geschlossenes Gebiet, auf dem überwiegend zweifelhafte Sensationen vermarktet werden. Die Bedeutung ist vergleichsweise gering, aber immerhin gibt es auf der Sensationswelle noch den einen oder anderen wirtschaftlichen Erfolg.
Millionen Fliegen können nicht irren, wenn sie sich auf Scheiße stürzen. Das ist eine Diffamierung der Fliegen, weil diese einen Sinn daran sehen. Aber was sollen wir tun, wenn sich Millionen Menschen auf Scheiße stürzen? Mitmachen? Ja, sagte der journalistische Drang, immer am Trend entlang zu schreiben. „Nein“, sagt die Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Ich sage ihnen mal dies: Solange Frauen glauben, dass Männer mit dem Penis denken und Frauen veröffentlichen, dass die Klitoris einen direkten Draht zum Orgasmus hat, ist sogar auf diesem Gebiet noch Aufklärung nötig.
Freilich – interessiert das wirklich? Es ist um das Tausendfache populärer, Männer zu bezichtigen, „schwanzgesteuert“ zu sein. Jede drittklassige Kabarettistin erzeugt damit sofort Lacher, und manche Schriftstellerin feiert damit Bucherfolge. Es geht Frauen halt runter wie Öl, dass Männer wie Spermien denken. Und wie war das mit der Klitoris? Jeder Mann würde Schelte bekommen, wenn er sagen würde: Frauen denken mit ihrer Klit, und sonst gar nichts – und kaum ein Mann würde dass lustig finden. Und abgesehn von diesem lächerlichen Hickhack: Die Vorgänge im menschlichen Körper während sexueller Handlungen sind dem Volk in Wahrheit nur soweit bekannt, wie sie die Reproduktiven betreffen, nicht aber die Sinneslust.
Worüber ich viel häufiger und lieber reden möchte, ist die Erotik des Alltags inklusive des Designs und der Musik. Oder über die wirkliche Bedeutung der Lebensgestaltung und die Möglichkeiten, diese zu ändern. Über die Ohnmacht des Volkes, sich gegen die Rattenfänger im Internet durchzusetzen oder gegen die Definitionsmacht der Wissenschaft. Ich würde Ihnen gerne helfen, Ihre Probleme systematisch zu lösen und Ihre Kommunikation pragmatisch zu verändern.
Eigentlich – aber ich will nicht auch noch diejenigen Leserinnen und Leser verlieren, die ich mit ein bisschen Sensationsmache vielleicht doch noch animieren kann, die Wahrheit über sich, ihre Lüste und ihre die Möglichkeiten ihrer persönlichen Lebensgestaltung herauszufinden.
Helfen Sie mir dabei, das tun zu können?