Acht Jahre Liebe Pur – die andere Stimme der Liebe
Vor einigen Tagen – genau genommen am 15. September 2006 – erblickte die Liebe Pur die Welt. Als offiziellen Start hatten wir den ersten Oktober 2006 angepeilt – aber bis dahin gab es bereits 82 Artikel rund um die Liebe.
Die Liebe Pur hatte sich vom ersten Tag an vorgenommen, die „andere Stimme der Liebe“ zu sein:
1. Kein Liebeskitsch sondern Liebesfakten.
2. Kein Nachplappern, sondern kritischer Umgang mit dem Medium „Blog“.
3. Stets auf den Kern der Liebe zu kommen – nicht etwas „schönzureden“.
4. Heikle Themen anzugehen, die rund um die Partnersuche entstehen.
5. Kampf gegen das Phänomen, sich von der Wissenschaft die Definitionsmacht über die Liebe entziehen zu lassen.
In der Zwischenzeit hat sich erwiesen, dass die Wissenschaften immer frecher und populistischer geworden sind, und hinzu kommen noch die diversen PR-Maschen der Dating-Branche, die mit der nackten Wahrheit nichts zu tun haben.
In acht Jahren veränderte sich äußerlich nahezu alles
Die Dating-Welt hat sich seither sehr verändert – teils so stark, dass sie mit der Sichtweise von 2006 nicht mehr vergleichbar ist. Man kann gegen die damaligen Betreiber und Manager einwenden, was man will – aber im Vergleich zu heute war es ein Waldspaziergang, über sie zu schreiben und mit ihnen zu kommunizieren.
Was waren die größten Veränderungen? Am gefährlichsten für die Branche war der Umstieg von Internet- auf Fernsehwerbung. Seither müssen sie sich überlegen, woher sie ihre Gewinne nehmen sollen, denn die Fernsehwerbung nagt an ihren Budgets, während die Kunden sich nicht gerade vermehren wie die Kaninchen.
Die sozialen Netzwerke, einst das Schreckgespenst aller Dating-Portale, hat hingegen vergleichsweise wenig Umsatz gekostet. Die sogenannten „Applikationen“ (Apps) ohne eigene Profildaten, die nahezu alle auf FACEBOOK-Daten aufsetzen, sind zwar populär, sind aber nicht aussagefähig genug, um tatsächlich eine sinnvolle Partnersuche zu betrieben. Dennoch sind sie da – und man muss sie weiterhin beobachten.
Interessanter geworden ist das Mobiltelefon als Endgerät, allerdings nur dann, wenn man dem Anbieter vertrauen kann. Wenn ich Ihnen ein offenes Geheimnis ausplaudern darf: In Wahrheit versuchen viele Firmen, klammheimlich neue soziale Netzwerke auf App-Basis aufzubauen. Sozusagen eine One-For-All-App, die mindestens theoretisch alle Arten von Kontakten vermitteln könnte – vom ONS bis zum Job.
In den acht Jahren zugenommen hat auch die Verbreitung von Casual-Dating und Sex-Dating. Wie erwartet, hat der „gefühlte“ Betrug mit Sex-Dating dadurch weiter zugenommen. Mit zwei Dutzend freiberuflichen Animateurinnen könne man locker bis zu 1000 weibliche Profile „stützen“, wie man mir glaubhaft versicherte. Da solche Informationen verständlicherweise nur „unter der Hand“ gehandelt werden, musste ich hoch und heilig versprechen, die Quelle nicht zu nennen.
Die Trends? Ach, sie rollen in Wellen, die mal aufschäumen und dann wieder in sich zusammenfallen. Sowohl in der Liebe als auch im Verhältnis von Frau zu Mann und erst recht beim Online-Dating. Wissen Sie, Trends interessieren immer nur Leute, die damit Kohle machen wollen und solche, die stets dem „Neuesten“ nachlaufen.
Warum sich alles ändert und manches eben doch nicht
Im Kern ändern sich nur die Medien, die Umstände und die Geschwindigkeit, mit der wir einander näher kommen können – wenn wir wollen. Doch gut Ding (und vor allem eine gute Beziehung) braucht Zeit, um sich zu entwickeln.
Was würde ich nach acht Jahren Liebe Pur jemandem raten, der heute eine Beziehung sucht?
Fünf Mal guter Rat aus acht Jahren Liebe Pur
1. Den eigenen Marktwert richtig einzuschätzen und die eigenen guten Eigenschaften „an den Mann“ zu bringen (oder an die Frau).
2. Sich selbstbewusst einzulassen und sich nicht vorzeitig arrogant zu verweigern.
3. Sich selbst erlauben, locker zu sein, Fehler machen zu dürfen und nicht Perfektion anzustreben.
4. Beim Suchen einen kühlen Kopf zu behalten und sich nicht blenden zu lassen, sondern auf die Verhaltensweisen im Alltag zu achten.
5. Sich schnell und sicher zu entscheiden, wenn jemand für eine Beziehung infrage kommt.
Übrigens sind diese Regeln beim Online-Dating noch wesentlich wertvoller als sonst.
Werde ich in zwei Jahren noch über die Liebe schreiben? Ich glaube nicht. Erstens ist alles gesagt, und zweitens haben diejenigen, die wirklich tief in die Materie „Liebe“ einsteigen, schon immer nur wenig Gehör gefunden. Es gibt viel zu viele Dampfhämmer in dieser Zeit, die jeden Vogel übertönen, der zwitschert und jeden Philosophen der Liebe zum Schweigen bringt, der in leisen Tönen spricht.
Oh, warum ich es dennoch versucht habe und vielleicht noch ein klein wenig weiter versuche? Fragen sie doch mal einen Maler, warum er malt, oder einen Komponisten, warum er komponiert.