Fotos? Die plötzliche Scheu der Web 2.0-Bewohner vor Öffentlichkeit
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich plane eine Webseite, auf der unter anderem Tipps zu geeigneten und ungeeigneten Fotos für Partnersuchende veröffentlichen will. Da ich nun nicht nur Fakes (in diesem Fall „konstruierte“ Fotografien) nehmen wollte, fragte ich Teilnehmer eines so genannten „Sozialen Netzwerkes“, ob sie mir eventuell die ohnehin von ihnen veröffentlichten (und für jedermann sichtbaren) Bilder zur Verfügung stellen würden.
Die Reaktion war erstaunlich: Die Menschen, die so wild darauf waren, die Intimitäten ihres Lebens an die Öffentlichkeit zu bringen und die ganze Fotokollektionen vom Porträt bis zum aufreizenden Bikinifoto im Netz hatten, wollten keinesfalls, dass ich auch nur ein Porträtfoto als Beispiel veröffentliche.
Wo ist die größere, die offensivere und demnach auch die gefährlichere Öffentlichkeit? Auf einer Seite über das Dating, auf der die Fotos anonymisiert werden oder auf einer Web 2.0-Seite, auf der man zu den Fotos gar noch erotische Präferenzen veröffentlicht, um das andere Geschlecht anzulocken?
Nun, da schüttele ich mal mein Haupt. Die Menschen in „Sozialen Netzwerken“ glauben ganz offensichtlich, dass die Betreiber Schutzzäune um sie herum aufrichten würden, während sie in Wahrheit stets den scharfen Augen der Öffentlichkeit preisgegeben werden.
Abgesehen davon: Ich suche immer noch nach Fotos, die als gute Beispiele für Porträtaufnahmen dienen könnten und die frei von Rechten der dargestellten Person und des Fotografen sind. Hätten Sie so etwas für mich?