Wie du eine gute, anständige Ehe beginnst
Die Hochzeitsnacht … das erste Mal … wie war das eigentlich damals, als alle „anständigen“ Frauen als „Jungfrau in die Ehe gingen“. Lesen wir uns doch mal hinein in die Anweisung an junge Bräute, genauer „Instruction and advicefor the young bride“. E ist … nun ja, eigentlich eine Satire, aber auch Satiren haben ja irgendwo einen Ursprung, nicht wahr?
Für eine empfindsame junge Frau, die den Vorteil eines guten Elternhauses genoss, ist die Hochzeit ironischerweise sowohl der glücklichste wie auch der schrecklichste Tag ihres Lebens. Auf der positiven Seite steht die Hochzeit selbst, in der die Braut der Mittelpunkt einer wundervollen und inspirierenden Zeremonie ist. Sie symbolisiert den Triumph, einen Mann gefunden zu haben, der sie ein ganzes Leben lange ernähren wird. Auf der Negativseite steht die Hochzeitsnacht, in der die Braut sozusagen die Zeche bezahlen muss und das erste Mal mit der scheußlichen Erfahrung von Sex konfrontiert wird.
An dieser Stelle, liebe Leserin, lassen sie mich die schockierende Wahrheit eingestehen: Einige junge Frauen erwarten das Martyrium der Hochzeitsnacht sogar mit Neugierde und Vergnügen. Hüten Sie sich vor dieser Erwartung! Ein egoistischer und wollüstiger Ehemann könnte dies leicht ausnutzen. Deshalb sollte sich die Braut an diese goldene Regel erinnern: Gewähre im wenig, gewähre es ihm selten und vor allem: Zeige den Widerwillen dagegen. Wenn du es nicht tust, kann eine anständig geführte Ehe in eine Orgie sexueller Lust abfallen.
Der Text soll 1894 entstanden sein und ist – wie schon gesagt – höchstwahrscheinlich eine Satire.