Hat selber schuld, wer für Datingseiten Geld bezahlt?
„Die meisten Online-Dating-Seiten haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, dichtet Volker Braun in einer Pressemitteilung und weiß auch gleich, was daran stört, nämlich “nichts ist langweiliger, als hunderte, nicht aussagekräftige Mitglieder-Profile nach einem passenden Partner zu durchstöbern“.
Da mag er nun Recht haben, doch sind nicht aussagefähige Partnerprofile keine typische Eigenschaft der Datingseiten, sondern liegen in der Unfähigkeit einzelner Partnersuchender begründet, sie zu erstellen. Doch bald erfahren wir, welcher Kundenkreis hier angesprochen werden soll: die Internet-Schnäppchenjäger, die ihre Partnerbörse kostenlos haben wollen, denn so Braun „wer dafür auch noch Geld bezahlt, ist selber schuld“.
Das Prinzip ist nicht neu – es wurde sowohl bei MySpace wie auch auf ähnlichen, so genannten „Web 2.0″-Seiten bereits erprobt – mit wechselndem Erfolg: Zwar sind die Zugriffszahlen gigantisch – sie stehen aber in keinem Verhältnis zum Gewinn, was vor allem Anleger verstört.
Die Frage ist, wen Seiten wie Date-o-Mat ansprechen – und wie lange. Es gibt schon zu viele davon, und sie haben alle in etwas die gleichen Vorzüge wie auch Makel. Was allen diesen Seiten fehlt, ist zum Beispiel die Konzentration auf Kernaussagen, die Ausrichtung auf die Suche nach bestimmten Menschen, um gemeinsam ein Glück zu zweit aufzubauen.
Zudem – man feiert gerade das 10.000 Mitglied. Das ist bei allem guten Willen für eine überregionale Web 2.0-Seite noch viel zu wenig und auch für eine bundesweite Partnerbörse viel zu klein. Zum Vergleich: Die Marktführer bei den Dating-Seiten haben über 4 Millionen Mitglieder.