Jedes Matching ist ein Stück weit Manipulation
Die Welt schrieb heute: „Dating-Portal manipuliert User zu Testzwecken.“ Dabei ist eine offenkundige, absichtliche und inzwischen publizierte Manipulation des Jugend-Dating-Portals „OK Cupid“ gemeint.
Man will damit herausfinden, ob Partnersuchende, die zufällig „zusammengewürfelt“ werden, anschließend wirklich glauben, zusammenzupassen. Und das Resultat?
Wenn wir den Usern sagen, dass sie gut zueinander passen, dann verhalten sie sich, als wäre das tatsächlich so.
Dies wirf viel Licht auf die angeblich „wissenschaftlichen“ Methoden der Online-Partnervermittler: Alle behaupten, psychologische Verfahren zu verwenden, alle werden nicht müde, ihren wissenschaftlichen Nutzen zu betonen. Und dennoch steckt dahinter vor allem der Gedanke, Menschen zu empfehlen, es doch einmal miteinander zu versuchen.
Sicher – viele Mitglieder dieser „Edel-Agenturen“ haben mittlerweile herausgefunden, dass ihre besten Matches nicht mehr als Vorschläge sind, und meiden deshalb die Partner mit den angeblich „höchsten“ Matchingpunkten. Diese sogenannten Matchingpunkte deuten lediglich an, dass bestimmte Basis-Charaktereigenschaften („Persönlichkeitsmerkmale“) von manchen Wissenschaftlern als „kompatibel“ angesehen werden. Über die Persönlichkeit als solche sagen sie nichts aus – sie ergibt sich aus vielen Facetten, die in den Tests gar nicht berücksichtigt werden.
Die Manipulation des Matchings ist einfach: „Sie könnten zueinanderpassen“, noch dazu von einem mit angeblichen „Wissenschaftsdaten“ gefütterten Computer, macht auf viele Menschen einen ungeheuren Eindruck. Sie versuchen gar nicht erst, solche Aussagen infrage zu stellen.