Psychologische Partnertests: Gleichheit bringt kaum etwas ein
Haben Sie schon einmal an einem Stammtisch (oder was dem gleich kommt) gesessen und über Beziehungen diskutiert? Dann wissen Sie: Da ist die eine Fraktion, die sagt, gleich und gleich geselle sich gerne und die andere, die behauptet, Gegensätze zögen sich an.
Was dies mit Psychotests zu tun hat? Nun, auch unter Psychologen gibt es beide Richtungen, nur heißen sie dort „Hypothesen“ – und die „Übereinstimmungstests“ nutzen mal diese, mal jene und – nun dürfen Sie überrascht sein – auch mal beide. Die Tendenz geht dabei allerdings dahin, das als der Weisheit letzten Schluss auszugeben, was Psychologen immer gerne hätte:n Harmonie – also Gleichheit.
Selbstverständlich gibt es nun auch kritische Psychologen, die sich fragen „Gleichheit worin?“ oder eben „Unterschiede worin?“ – Fragen, die sich eigentlich aus dem Menschenverstand ergibt, aber von Psychologen offenbar selten gestellt werden.
Was bedeutet Gleichheit? Forscher wollen festgestellt haben, dass Ähnlichkeiten im Alter, in der sozialen Grundeinstellung und religiösen Bindungen wirklich wichtig sind. Halbwegs interessant sind dann noch Ausbildung, Intelligenzgrad und generelle Werte. Wo bleibt all das, was die Psychologen so gerne als das „Ihre“ ansehen? Sie werden sich wundern: All diese Eigenschaften, die man auch als „Persönlichkeit“ oder „Charakter“ definiert, würden eine geringe oder gar keine Rolle für die Verträglichkeit spielen.
Ist es also ein Nullsummenspiel? Eine kleine Spielerei, die man sich an Universitäten ausgedacht hat, die aber keinerlei Bezug zum tatsächlichen Leben hat? Nun, soweit würde ich nicht gehen. Aber dies will ich Ihnen sagen: Gleichheit in der sozialen Herkunft, Verträglichkeit in den wesentlichen Vorstellungen davon, welchen Wert die Dinge haben und vor allem die Frage, ob man den anderen Menschen auch in seinem Anderssein noch akzeptieren kann, sind wesentlichere Punkte als die Frage, wie man auf Menschen zugeht oder ob man eher „zerlegt oder zusammenführt“.
Was ich Ihnen heute noch sagen kann, wie eigentlich jedes Mal, wenn ich über diese Tests schreibe: Jeder Mensch hat Fachkenntnisse, was das Menschsein betrifft. Vertrauen Sie sich im Zweifel also lieber selbst als den Psychotests.
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