Unverheiratete Christen: Eine Selbstverständlichkeit, auf Sex zu verzichten?
Es steht mir nicht zu, Menschen zu kritisieren, die freiwillig auf Sex verzichten, denn dies ist eine höchstpersönliche Entscheidung, die ich zu respektieren habe.
Doch wenn Gudrun Kugler von „kathtreff,org“ (1) gegenüber der WELT äußert, es sei „es unter ‚engagierten Christen‘ eine Selbstverständlichkeit, auf vorehelichen Sex zu verzichten, dann ist Widerspruch nötig. Es bedeutet nämlich, dass diejenigen keine „engagierten Christen“ sind, die irgendwelche sexuelle Aktivitäten vor einer kirchlichen Trauung haben.
Das ist ein schwerer Vorwurf gegen alle christlichen Paare und einzelne Christen in Paarbeziehungen, die nach katholischer Ideologie im „Konkubinat“ leben, also unverheiratet blieben oder nicht kirchlich heirateten. Es mag zur Religion des Katholizismus gehören, die kirchliche Trauung zu überhöhen – aber es gibt dafür keine biblische Rechtfertigung. Der Schöpfergott hat – ebenso wie sein Prophet und ursprünglicher Religionsstifter Mose, nichts darüber gesagt, dass „vorehelicher“ Geschlechtsverkehr „explizit verboten ist“ – sonst hätte er dies mindestens in die 10 Gebote aufgenommen. Die Liebe Gottes – das lehrt bekanntlich der zweite Religionsstifter, Jesus von Nazareth, – ist ohnehin nicht davon abhängig, Geschlechtsverkehr gehabt oder unterbunden zu haben. Sogar die Huren werden nach seinen Worten ins Himmelreich eingeben – noch vor den Dogmatikern.
(1) Der offizielle Betreiber des Portals „kathtreff.org“ mit Sitz in Wien ist der Historiker Dr. Martin Kugler. Seine Ehefrau Gudrun Veronika Kugler gilt als Initiatorin von „kathteff.org“.
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