Dummgeschwätz um „Text-Lügendetektoren“
Frau Tyler Cohen Wood hält viel von sich selbst – und hat selbstverständlich ein Buch geschrieben. Sie weiß, wie man Texten die Lügen entreißt und feststellt, wer (beispielsweise im Online-Dating) lügt und wer die Wahrheit sagt.
Natürlich weiß sie es nicht – und vorsichtshalber schickt die wohlmeinende Autorin Elizabeth Bernstein vom Wall Street Journal erst mal voraus:
Ob im Büro oder anderwärts – viele Beziehungen beginnen mit einer E-Mail, und es bleibt jahrelang dabei. Deshalb ist es wichtig, über Werkzeuge zu verfügen, um festzustellen, ob die Person am anderen Ende der digitalen Kommunikation eventuell lügen könnte.
Frau Wood war offensichtlich zu lange bei Geheimdiensten beschäftigt. Denn im Bereich des Online-Datings sind es fast ausschließlich Scammer und andere Betrüger, die sich an völlig Fremde heranschleichen, um deren Taschen zu leeren. Ihnen hilft dann allerdings auch der Hinweis auf widersprüchliche Textstellen im E-Mail-Verkehr nicht.
Beim wirklichen Online-Dating werden Beziehungen so gut wie niemals nur per E-Mail gelebt – und wer dies wirklich tut, steht Grimms Märchen immer näher als dem echten Leben.
Falls die einen Tipp benötigen: Entweder die Dauer-E-Mailer sind Betrüger oder Labervögel – oder sie wollen sie solange hinhalten, bis sie alle attraktiveren Bewerber(innen) getroffen haben. Und in allen drei Fällen gilt: Sparen Sie sich die Mühe, auch nur eine einzige weitere E-Mail zu schreiben,