Mutter und Geliebte – gleich wie ein Ei dem anderen?
Eine innig liebende Mutter ist für die meisten Menschen – vor allem für Männer – eine Art Garant für ein glückliches Leben. Doch zu meinem Erstaunen ergaben sich bei einer Umfrage (Studie) von PARSHIP (sinnigerweise aus Anlass des Muttertags) andere Aspekte.
So glaubten beispielsweise 41 Prozent der befragten Männer, die Partnerin sie zuverlässig in der bedingungslosen Liebe, die sie dem Mann entgegenbringt – aber nur 28 Prozent nahmen dies für die Mutter an.
Also doch nicht „alles Schlampen außer Mutti“?
Nach Angaben von PARSHIP sind mehr als die Hälfte (57 Prozent) der in Partnerschaft lebenden Männer davon überzeugt, dass ihre Partnerin und ihre Mutter sehr unterschiedlich sind. Jedoch soll eine vergleichende Befragung ergeben haben, dass es doch mehr Ähnlichkeiten zwischen der Mutter und der Partnerin gibt als angenommen, wenngleich nicht in der „bedingungslosen Liebe“, sondern beispielsweise in „Herzlichkeit, Loyalität, Verständnis und Gelassenheit“.
Fragt sich, ob sich die Studie gelohnt hat, denn für einen erwachsenen, inzwischen selbstbewussten Mann sollte die Mutter nicht mehr die Bedeutung haben, die sie für den heranwachsenden Knaben hatte. Das bedeutet aber nicht, dass die gegenwärtige Geliebte, Verlobte oder Ehefrau ihre Liebe „bedingungsloser“ schenkt.
Mir kommt es so vor, als solle da etwas konstruiert werden, zumal noch eine Konstruktion bemüht wird, um die Thesen von der Ähnlichkeit zwischen der Geliebten und der Mutter zu belegen. (Zitat).
Während es bei den ersten Beziehungserfahrungen eher noch um eine Ablösung vom Elternhaus geht, belegen zahlreiche Studien, dass man sich in der Regel zunehmend zu Menschen hingezogen fühlt, mit denen eine gewisse Ähnlichkeit in Bezug auf Herkunft, Bildungshintergrund und Wertevorstellungen herrscht.
Das mag ja alles sein, vor allem nach dem Meinungsbild von Psychologen. Nur bitte: was hat dies mit der Ähnlichkeit zwischen der Geliebten und der Mutter zu tun?
Auch das erklärt uns der Hauspsychologe von PARSHIP (erneutes Zitat):
Auch vor diesem Hintergrund spielt die eigene Mutter als ‚erste Frau‘ im Leben eines Mannes bei der späteren Partnerwahl für die Mehrzahl eine besondere Rolle im Sinne eines Idealbildes.
Selbstverständlich hat der erste Satz mit dem zweiten kaum etwas zu tun: Der erste bezieht sich auf das Milieu, in dem der Mann seine Frau sucht, der zweite auf tatsächliche oder angenommene psychische Phänomene, für die man Beweise benötigen würde.
Ja, und bei alldem: Eine Geliebte, Verlobte oder Ehefrau haben wir eigentlich nicht ausschließlich gesucht, um uns bei Donner in ihre Arme zu verkriechen – sondern durchaus noch aus anderen Gründen. Aber die schienen offenbar nicht in PARSHIPs Muttertags-Konzept zu passen.
Aufbereitet nach Zahlenmaterial von PARSHIP aufgrund einer Pressemitteilung. Bild: Fotomomontage.