Umfrage hinterlässt diffuses Bild über das Dating im Internet
Im Grunde ist vollkommen unerheblich, ob 49 Prozent der Beteiligten an irgendeiner Befragung glauben, dass Online Dating sinnvoll ist – ebenso, wie die gegenteilige Meinung, dass es für 48 Prozent Zeitverschwendung ist.
Die Agentur Synovate will dies in einer internationalen Vergleichsstudie ermittelt haben. „Überraschenderweise“, wie sie selber sagt, habe sie auch festgestellt, dass nur 25 Prozent der Befragten dem Foto erste Priorität eingeräumt hätten. Dies wird von den vorschnellen Interpreten der Studie bereits so ausgelegt, als ob das Foto nur für 25 Prozent bedeutsam gewesen sein. Es wäre interessant zu wissen, wie die restlichen 75 Prozent die Datingseiten durchgesehen haben – denn das Foto ist nachgewiesenermaßen das Merkmal, das am meisten beachtet wird – auch dann, wenn, wie in der Studie, später behauptet wird, dass andere Kriterien ausschlaggebend gewesen wären.
Aus dieser Sicht müssen auch die angeblich festgestellten Erfolgszahlen, in den USA 43 Prozent, in Frankreich 28 Prozent, kritisch gesehen werden – ebenso wie die Zahlen über „schreckliche“ Begegnungen (Frankreich: 58 Prozent) und „Gefahren“, die einem aus dem Internet erwachsen: Rund ein Drittel der Amerikaner glaubt, dass im Internet Gefahren für das Dating lauern – und will deshalb nicht online auf Partnersuche gehen. (Frankreich 20 Prozent).
Insgesamt ergibt die Umfrage ein unklares Bild – und dies wundert mich nicht: Denn wer Auskunft über sein persönliches Datingverhalten gibt, ist emotional stärker involviert als jemand, der zu einem Waschmittel befragt wird.