Fragwürdiger Artikel über Online-Dating in der deutschen Presse
Wir wissen nicht genau, wer die Presse aufgescheucht hat – aber Artikel mit der Überschrift „Online-Dating: Jetzt mit eigener TV-Sendung“ sind schon recht eigenartig aufgebaut. Eingeleitet werden sie ungefähr so:
Erst kürzlich startete in den USA mit „Online Dating Rituals Of The American Male“ sogar eine Reality-Doku-Serie zum Thema. Was die Jungs im TV vormachen, kann man ganz einfach selbst ausprobieren.
Zunächst mal: jedes Wort in dem Satz „Online Dating: Jetzt mit eigener TV-Sendung“ ist erlogen. Es handelt sich nicht um eine TV-Sendung „des Online-Datings“ und sie ist deshalb auch nicht „eigen“. Vielmehr handelt es sich um eine Dokusoap, die in ähnlicher Form schon in ein ein paar Dutzend Varianten gezeigt wurde. Angeblich lernen sich die Akteure allerdings per Online-Dating kennen, was angesichts des üblichen Aufwands für solche Sendungen (Kamerateam vor Ort) höchst unglaubwürdig ist.
Auch die Akteure sind „alte Hasen“ in TV-Shows. Der Hollywoodreporter schreibt:
Es scheint, als ob das Potenzial an Leuten, die in Realityshows auftreten wollen, langsam ausgeschöpft ist,, weil die beiden „gewöhnlichen Jungs“ bereist zuvor in Serien vorgestellt wurden. Alex trat vor einigen Jahren schon in ABCs Big-Brother-Version „The Glass House“ auf.
Was im Artikel folgt, ist ein Hinweis auf „Joyflirter“, dem Namen nach wohl eine weithin unbekannte Smartphone-App für Jugendliche. Für das etwas seriösere Dating wird ElitePartner empfohlen. Der Artikel erschien bislang zum Beispiel im FOCUS und in der Abendzeitung München, verbreitet sich aber im Netz rapide.