Schlagen reale Freizeitaktivitäten das Online-Dating?
Ich bin gerade über eine Pressemitteilung gestolpert, in der es einmal wieder um den Unterschied zwischen „realen“ und (zunächst) „virtuellen“ Begegnungen geht. Die Autorin favorisiert darin eindeutig die Realität und setzt auf „Infotainment“.
Ein bisschen kräuselt sich da meine Stirn: Ereignis auf Ereignis türmen und Begegnung auf Begegnung ist eigentlich nicht das, was ich mir unter Partnersuche vorstelle – aber andere mögen darüber anders denken. Dazu heißt es in der Pressemitteilung: „Die Menschen suchen nach dem ‚mehr‘ – mehr Kontakt, mehr Nähe, und mehr reale Freizeitaktivitäten in einem Rahmen, der Raum für persönliches Kennenlernen bietet.“
Den Grund sehe ich etwas anders als ihn die Autorin, Frau Martina Heisser, angibt. Das Online-Dating hat nämlich einen neuen Kundenkreis gewonnen – Menschen, die Dating als eine Art regionalen Freizeitspaß ansehen – und dahin passen dann auch andere Freizeitaktivitäten. Wer hingegen auf der Suche nach einer Lebenspartnerin oder einem Lebenspartner ist, dürfte andere Prioritäten haben – und er muss eben oft auch aus der Regionalfalle heraus.
Auf der andere Seite ist natürlich gerade das Speeddating – und das „Infotainment“ für Singles besonders gut geeignet, sich zu orientieren, wie die Menschen aussehen, die sich „am Markt“ befinden – und dies ist eben nur in der realen Welt möglich.