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Profilfotos – widersprüchlicher Rat kontra bester Rat

Auch einen Schaufensterpuppe kann ein aussagefähiges Gesicht haben

Auch eien Schaufensterpuppe kann ein aussagefähiges Gesicht haben

Intim und privat – die richtige Lösung? Wir haben Fotografen und andere Fachleute zum Profilfoto befragt – und stimmen nicht mit Umfragen überein, die derzeit in der Presse kursieren.

Profilfotos von Frauen

Intim und privat wirkende Profilfotos sollen nach Presseberichten bessere Erfolge haben – jedenfalls solche Bilder von Frauen. Zugleich wird behauptet, Bilder, die in der eignen Wohnung aufgenommen würden, seien beliebter und sie würden zu mehr Zuschriften beim Online-Dating führen. Außerdem sei „das Licht (in Wohnungen) weicher als unter freiem Himmel“.

Was halten wir von dem Rat für „Profilfotos bei Frauen“?

Fast gar nichts. Es stimmt zwar, dass die „Angst vor Fakes“ gelegentlich dazu führt, dass Bilder, die in der eigenen Wohnung aufgenommen wurden, verlässlicher wirken – aber dafür sind sie zumeist erheblich schlechter, bisweilen sogar unbrauchbar. Und zudem: Bei Schnellschussporträts mit Smartphones und Digitalkameras wird zu 95 Prozent entweder falsch belichtet (1), „verrissen“ (2) oder geblitzt. (3).

Grundsätzlich gilt für IHR Profilfoto:

Fragen Sie sich nicht, mit welcher Art Foto Sie mehr Zuschriften bekommen – fragen sie sich, wer Ihnen schreiben soll.

Was wir anders machen würden beim Profilfoto

Überlegen Sie sich, welche Ihrer Eigenschaften dominieren sollen, und wenn Sie es wissen, gehen Sie mit dieser Idee zum Fotografen. Prinzipiell können sie „auf schön“, „auf glamourös“ oder „auf sexy“ fotografiert werden, wenn Sie Ihre körperliche Hülle ins Netz stellen wollen, oder als Persönlichkeit, wenn sie alle männlichen Sinne ansprechen wollen. Auf „häuslich“ können wir nicht empfehlen – kommt aber möglicherweise dann gut an, wenn Sie einen Mann suchen, der in erster Linie Gemütlichkeit sucht. Aufnahmen im Hause können übrigens sehr gefährlich sein, weil man in manchen Fällen daraus schließen kann, wo Sie wohnen. Wenn es mehr als „nur sexy sein soll, beispielsweise für „Casual Dating: auch hier nicht zu viel Haut zeigen, sondern Bilder, die Charme und Lust ausstrahlen. Wenn sie Angst davor haben, ihr Gesicht zu zeigen: Maske aufsetzen, und dann Fotos in tollen Dessous machen lassen – das ist ein Klacks für einen Profifotografen,, aber recht kompliziert für „Selbstporträts“ oder mithilfe eines Amateurfotografen. Das liegt an dem Kontrast zwischen der Haut und den Dessous – dazu braucht man gute Kenntnisse über die Lichtreflexion.

Männer -besser Profilfotos durch Kumpels?

Angeblich bekommen Männer mehr Zuschriften, wenn sie „sozial und beliebt“ sind. Selbst wenn das stimmen sollte: Zeigen Sie dies nicht auf Fotos. Angeblich sollen sich Männer fotografieren lassen, wenn sie ausgehen, mit Freunden unterwegs sind oder im Urlaub. Der Widerspruch wird eigentlich gleich mitgeliefert: Dabei sollen Ganzfotos entstehen, auf denen die Freunde eben gerade nicht zu sehen sind.

Was halten wir davon, sich von Kumpels fotografieren zu lassen?

Es hat zunächst Sinn, sich im Freien fotografieren zu lassen, weil Freizeit immer positive Aspekte vermittelt – derselbe Eindruck kann aber auch von einem Fotografen im Studio erzeugt werden. Das Hauptargument gegen Ganzfotos im Freien: Meist rücken die Personen dabei irgendwie „an die Seite“, weil sie sonst nicht aufs Bild passen. Beim Ausgehen wird zudem viel geblitzt – beides spricht gegen die Verwendung solcher Fotos.

Was raten wir stattdessen? Für Männer?

Aussagekräftige Porträts vom Fotografen erzeugen lassen – der weiß, wie es geht. Alternativ dazu: Sogenannte „Bruststücke“, also Bilder, auf denen der Oberkörper zu sehen ist – das reicht völlig für den Gesamteindruck. Völlig unerlässlich: ein markantes Porträt, auf dem die Augen gut zu sehen sind. Wenn es sexy sein soll (Causal Dating): abenteuerlustig mit geöffnetem Hemd oder auch mal mit freier Brust – selbstverständlich nur, wenn Sie exzellent aussehen. Zweite Möglichkeit: gentlemanlike mit Anzug und Krawatte, aber ohne Oberhemd. Auch das kriegt ein Fotograf besser hin als Sie selbst.

Blitzen? Lieber nicht!

Blitzen? Lieber nicht!

Weitere Informationen in Datingrat, woher auch das Foto im Titel stammt.
Kontrovers in Yahoo.

(1) Falsche Belichtungen sind typisch für viele Digitalkameras, die mit Ganzfeldmessung arbeiten. Da gilt vor allem bei schwachem Licht.
(2) Verrissene Fotos ensttehen beim „abdrücken“ dadurch, dass die Kamera ebenfalls nach unten bewegt wird. Die meisten Menschen können Verschlusszeiten unter 1/30 Sekunde nicht mehr von Handd auslösen.
(3) Blitzen – gewöhnliche Blitze zerstören das Umgebungslicht und verfälschen die Hell-Dunkel-Effekte, insbesondere zwischen Kleidung und Haut. Blitzen im Spiegel führt zu katastrophalen Ergebnissen (siehe Bild, anonym)
Titelfoto © 2014 by liebesverlag.de

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