Buchvorstellung: Von teuren Klicks und schnellem Sex
„Von teuren Klicks und schnellem Sex“ tut das Gleiche, wie die Erotikbranche: Es befriedigt Bedürfnisse. Literarisch nimmt Andreas Döhring neugierige Leser mit zur Welt der Onlineerotik. Zu Wahrheiten rund um Pornographie, zu einem Wettlauf zwischen Lachsalven und erschütterten Tränen. Entgegen anderer Meinungen ist das Buch keine Abrechnung, sondern eine einzigartige Reise hinter stigmatisierte Kulissen.
Grundaussage des Buches und Botschaft des Autors
In seiner Grundaussage räumt das Buch mit der Tuschelei der „heilen Welt“ gründlich auf. Andreas Döhring wählt eine klare Sprache. An seinem eigenen Beispiel zeigt er die beginnende Faszination für Onlineerotik und die Reaktion der „Offline-Biedermänner“ auf seinen „anrüchigen“ neuen Job. Stigma als Beschuldigung nutzen jene, die sich des schnellen Sexes gerne bedienen – und dies in der biederen Öffentlichkeit lieber verleugnen.
Die Botschaft des Autors steht direkt im Zusammenhang mit der Entwicklung des Internets. Je anonymer der Zugriff auf erotische Inhalte möglich ist, umso skrupelloser werden die Methoden derer, die nach teuren Klicks jagen. Umso gieriger werden die Teuerklicks jener, die ihre erotischen Fantasien unbeobachtet ausleben. Scheinwelten sind sowohl unsere rosa integre Gesellschaft als auch jene, die schnellen Sex mit Camcirls und Pornostreifen anbietet.
Buchinhalt in Kurzfassung, Highlights
Andreas Döhring macht den Leser zu einem Begleiter seiner Entwicklung vom Menschen auf Karrieresuche zur Faszination der Online-Erotik. Mit Augenzwinkern auf biedere Bankkaufleute und besorgte Schwiegermütter schenkt der Insider ebenfalls große Blicke auf besondere Girls wie Cindy Gallop und den schönen Teil der Pornographie. Natürlich mischen auch die „Schattenwesen“ im boomenden Geschäft der teuren Erotik-Klicks mit. Doch der „Tigerflüsterer“ sieht klar die Unfähigkeit der deutschen Behörden, Jugendschutz wirkungsvoll gegen den Einfluss ausländischer Anbieter zu verwahren.
War Offline-Pornographie „sauberer“ als das Onlinegeschäft? Auch das schätzt der Insider klar ein.
Beispielhaft beleuchtet er Globalplayer der Branche wie Manwin, erzählt von Abzockmethoden per SMS, App und Partnerlines. Tragisches Highlight ist der Bericht vom Amateurgirl Sexy Cora – aber eben Teil einer authentischen Erzählung, die den Leser wahrscheinlich zum ersten Mal im Leben in die „verruchte Sexwelt“ der Onlineerotik mitnimmt und wieder unbeschadet – vor allem an der hochgelobten Ehre – entlässt. Wem so viel Einblicke zu viel waren, den belohnt das Glossar am Ende des Buches. Spaßige Erklärungen zum Erotikslang und Zitate von Onlinegrößen glätten die Emotionen nach einer spannenden, in mehrfacher Hinsicht atemberaubenden Lesereise.
Lesbarkeit (Duktus), emotionale Wirkung und Fazit
Vielleicht ist es die Spannung zwischen den Kapiteln, vielleicht liegt die gute Lesbarkeit auch an der lebendigen Erzählweise des Autors. Trotz einiger Schachtelsätze gleitet der Leser flüssig durch die Passagen. Hier bewahrheitet sich, dass ein gutes Buch beim Publikum dann gut ankommt, wenn es eher mit Herzblut als mit Kalkül geschrieben ist. Es ist ebenso gut möglich, den „Nicht-aufhören-kann“ Effekt auf die starke emotionale Abwechslung zu schieben. Zwischen Witz und Ernst, zwischen Angst und Wut liegen manchmal nur wenige Sätze.
Fazit: Empfehlenswert, unbedingt, für aufgeschlossene Leser, für neugierige Menschen und selbst für Biedermänner. Denn letztere können ungehemmt durch das literarische „Astloch“ schauen und später über die „negativ vorbelastete Pornobranche“ urteilen. Im Inneren hinterlässt das Buch keinen Leser so unbedarft wie vorher.
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