Zukunftsvision „mehr Erfolg bei der Partnersuche“ durch Forschung?
„Höret, ihr nach Kontakten darbenden Singles, der Weg ist gefunden …“, könnte man, einer Predigt von Buddha folgend, zu einem neuen Ansatz des „Matching“ sagen. Allerdings haben ähnliche Versprechungen ind der Vergangenheit schone manche Psychologen, Soziologen, Mathematiker und nicht zuletzt prominente Partneragenturen in die Welt gesetzt.Die fünf trickreichen Maschen, die beim Matching benutzt werden
Um es kurz zu machen: Gegenwärtig kursieren (und konkurrieren) diese 5 Methoden des „Matching“:
1. Eine Methode, die auf der Charakterkunde oder auf einigen, wenigen Persönlichkeitsmerkmalen beruht. Es wird behauptet, dass diese auf den Psychotherapeuten Carl Gustav Jung zurückgeht – eine reichlich kühne Behauptung. Dies Methode wird von so gut wie allen Partneragenturen verwendet.
2. Eine weitere Methode, die insbesondere in recht einfach gestrickten Singlebörsen verwendet wird, besteht darin, beispielsweise Hobbys und Vorlieben bei Mahlzeiten miteinander zu vergleichen. Die Methode hat überhaupt keine wissenschaftlichen oder außerwissenschaftlichen Grundlagen, sondern ist ein Spiel.
3. Nach dem Aussehen auszuwählen und damit Präferenzen zu setzen, ist eine recht alte Methode. Dem Kunden werden Fotos von Mitgliedern gezeigt, die er als „heiß“ oder „nicht heiß“ bewerten soll. Danach werden ihm dann Vorschläge gemacht oder Übereinstimmungen vorgegaukelt. Ebenfalls eine Methode, die eher ein Spiel ist als ein Beitrag zur Partnersuche.
4. Methoden, die versuchen, sich das Weltbild der Suchenden aus seinen eigenen Veröffentlichungen herauszufiltern. Die Methode wurde bereits „wissenschaftlich“ verwendet, was auf den Zeitgeist zurückzuführen sein mag. In Wahrheit entbehrt diese Metode jeder Grundlage, weil aus den Vorlieben, die veröffentlicht werden, kein wahres Persönlichkeitsbild gewonnen werden kann. Man könnte dies als „seichte Modepsychologie“ bezeichnen.
5. Auf Beobachtungen des Verhaltens bei der Suche basierende Methoden. Dabei wird untersucht, auf welche Profile „geklickt“ wird und wie lange der Kunde darauf verweilt. Diese Methode wird von verschiedenen Marketing-Firmen eingesetzt, um Kunden Produkte zu empfehlen, die sich längere Zeit angesehen haben. Wie lästig dies sein kann, wissen alle, die in Google-Anzeigen ständig die Produkte wiederfinden, die sie zuletzt aufgerufen haben.
Alle Methoden wirken – völlig unwissenschaftlich
Generell lässt sich sagen: Obgleich alle Methoden in Wahrheit keinem wissenschaftlichen oder auch nur logischen Anspruch genügen, haben doch alle eine Wirkung: Man beschäftigt sich mit vorgeschlagenen Mitgliedern mehr als mit zufällig angesehenen Profilen.
Die neue Methode – angeblich gegen den Frust, keine Antworten zu erhalten
Die neue Methode, die jetzt angeblich eine Revolution beim Dating bringen soll, ist ebenso aufgebaut. Sie wurde von Kang Zhao, Xi Wang, Mo Yu, and Bo Gao entwickelt und soll demnächst vermarktet werden. In ihr soll die eigene Attraktivität und die Wirkung auf andere mit eingerechnet werden, wobei sich selbstverständlich sofort die Frage ergibt, ob sich dergleichen errechnen lässt. Letztendlich glauben die Forscher selbst auch nur, dass man mit dieser Methode eine bessere Antwortquote erzielt werden kann. Die Antwortquote erweist sich ja bei allen Singlebörsen und sogar bei Partneragenturen immer wieder als Handicap: Die bevorzugten Frauen und Männer antworten einfach nicht.
Eine simplere Methode, die SIE sofort anwenden können
Es gibt eine einfachere Methode, mehr „Rückläufer“ zu erreichen: Weniger gefragte Singles anzuschreiben, die Altersschranken zu lockern und den Umkreis der Suche zu erweitern. Und vor allem: dabei zu versuchen, möglichst schnell Dates zu bekommen.
Eine deutschsprachige Quelle für das neue Verfahren.