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Männer gegen 50 in Krisen und Scheidung – was soll „Mann“ tun?

Dieser Artikel geht nicht eben freundlich mit Frauen um, die ihre Männer aus purem Eigennutz verlassen haben. Warum sollte er auch? Der Tenor, an Männer gerichtet: Befreien Sie sich von allem, was Sie an Ihre Ex erinnert, versuchen sie gar nicht erst, um sie zu trauern und denken sie, sobald es geht, an Ihre Zukunft.

Ausgehen mit dem „Cousin“ – da ist es nicht mehr weit bis zum „Verlassen werden“

Männer zwischen 45 und 60 – immer in der Krise?

Beruflich gelten Männer zwischen 45 und 60 als abgeschlafft, ausgepufft und abgestellt. Das deutsche Unternehmertum hat, entgegen ständigen Bekundungen, niemals geschafft, die Potenziale der Ü-50-Generation zu nutzen. Selbstverständlich gilt auch dies nicht für alle – wer einen Beruf ausübt, in dem permanente Personalknappheit herrscht, wird hofiert und solange gehalten, wie es eben möglich ist.

Indessen sind die Chancen für einen Neuanfang in der angeblichen „Sinnkrise“, auch „Midlife-Crisis“ genannt, die uns Männer vorgeblich ab 40 bedroht, durchaus gegeben. Einzige Voraussetzung sind die Vorstellungskraft, etwas anderes zu tun, die Kraft und Energie, es auch umzusetzen – und selbstverständlich eine Neigung für den neuen Beruf.

Veränderungen sind Chancen – und wer sie als solche begreift, wird daran auch dann nicht verzweifeln, wenn es einmal „knüppeldick“ kommt.

Frauen werden öffentlich verherrlicht, Männer verunglimpft

Reden wird doch einmal von Scheidungen. Die Mehrheit der Paare wird auf Antrag der Ehefrau geschieden. Die Gründe sind dabei keinesfalls so edel, wie man es Frauen oft unterstellt. Die Selbstherrlichkeit, die man allenthalben beobachten kann, macht auch vor Frauen in mittleren Jahren nicht halt. Sie wollen sich selbst verwirklichen, suchen sich neue Partner, wollen frei für Neues sein. Die Zeitungen schreiben dann von einem „gestiegenen Selbstbewusstsein“ und vergessen, dass Scheidungen so gut wie niemals die Folge von starkem Selbstbewusstsein sind, sondern von gefühltem Überdruss.

Die Welt schaut auf verlassene Ehefrauen, die mit Vorliebe öffentlich in ihrem angeblichen oder tatsächlichen Elend vorgezeigt werden. Auf die Männer, die verlassen werden, sieht niemand, obgleich sie in der Mehrzahl sind. Es ist ein deutsches, ja fast ein westliches Phänomen, Frauen und ihre Motive zu heiligen und die Motive der Männer zu verunglimpfen. Wir Männer leben damit, um den ständigen Diskussionen zu entgehen, die um uns geführt werden.

Kein Pardon für den Mann, der verlassen wird?

Die Scheidung ist eines der bedrückendsten Momente im Leben der Männer, die verlassen wurden. Wir Männer erkennen ja zumeist an, dass wird die Fehler bei uns suchen müssen. Man sagt es uns auch, zumeist überdeutlich, vor allem, wenn die Rufer Feministinnen sind. Für viele Männer, die noch verheiratet sind und noch noch nicht betrogen und verlassen wurden, sind die verlassenen Männer keine Opfer, sondern Weicheier: „Hast deine Alte wohl nicht unter Kontrolle, was?“, oder „Hättest dir halt besser überlegen müssen, was für ‘ne Tusse du dir ins Haus holst.“

Den Schuh der Schuld nicht anziehen – wie macht man das?

Zunächst: Es ist eine gute, positive Eigenschaft vieler Männer, die Verantwortung für das eigene Scheitern bei sich selbst zu suchen. Aber nicht immer und überall. Wer geschieden wird, der muss vor allem erst einmal hinnehmen, dass die Sache so ist, wie sie ist, muss ein Leben neu einrichten und sich wieder „fangen“. Der beste Tipp: Schmeißen Sie Ihre Ex aus dem neuen Leben heraus, das sie führen, und tilgen sie alle Spuren, die auf sie hinweisen – da geht natürlich kaum, wenn sie gemeinsame, minderjährige Kinder haben. Frauen sind sehr geschickt darin, Männer weiterhin zu nutzen, wenn sie ihren Vorteil darin sehen – und das gilt vor allem für Männer, die behaupten, sie „liebten“ ihrer Ex noch immer oder die sonst weiterhin in psychischer Abhängigkeit zu ihr stehen. Der zweite Tipp: Trauern Sie niemals um eine Frau, die sie verlässt. Sie ist für Sie wertlos geworden – also muss sie auch in Ihrem Hirn entwertet werden. Wenn Ihnen jemand sagen sollte, dass Trauerarbeit bei Scheidungen notwendig ist, dann fragen Sie, welche Vorteile Sie davon haben – ich bin sehr gespannt auf die Antworten, und das dürfen sie auch sein. Der dritte Tipp: Trennen Sie nun für eine Weile Lust von Liebe, insbesondere dann, wenn sie einen Hang dazu haben, sich von der Liebe zu Frauen abhängig zu machen. Das bedeutete: Freiheit für Sie für Affären, ONS und vorübergehende Beziehungen zu Frauen, die bereitwillig Lust schenken. Die einzige Gefahr, der Sie wirklich ausgesetzt sind, ist die, aufgrund Ihrer Liebe- und Harmoniebedürftigkeit schnell wieder in eine Beziehung „einwicklen“ zu lassen. Misstrauen Sie in dieser Zeit vor allem Frauen, die Ihnen jetzt eine neue Ehe schmackhaft machen wollen. Diese Frauen haben zu fast hundert Prozent egoistische Motive.

Die neue Beziehung – reif für die neue Ehe

Eine Faustregel besagt: Krisenhafte Zustände verschwinden wieder, und zwar spätestens nach so vielen Jahren, wie Ihr Lebensalter geteilt durch zehn ist. Wenn Sie mit 40 geschieden werden, also spätestens nach vier Jahren. Andere behaupten, dass Krisen bei einer halbwegs positiven Lebenseinstellung nach zwei Jahren bewältigt sind – ob mit fremder Hilfe oder ohne.

Bewährt hat sich, das Gehirn sozusagen „scheibchenweise“ vom Druck zu befreien, aber nicht mit Arbeit, Sex oder Grübeln zuzumüllen. Sobald Sie ihrem Gehirn einen Freiraum zum Vorwärtsdenken ermöglichen, wird es diesen füllen. Wenn Sie ihre Arbeit variieren können, sollten Sie das jetzt tun. Falls Sie bereits im Ausland tätig waren, versuchen Sie es jetzt erneut. In Ihrer Freizeit sollten Sie Neues planen – insbesondere nicht die Orte aufsuchen, die Sie als Paar besucht haben. Wenn Sie Sex wünschen und ihnen jemand Sex schenkt, dann genießen sie ihn in vollen Zügen.

Suchmuster ändern – nicht noch einmal „dasselbe in Grün“

Schon bald werden Sie merken, dass Sie sich mindestens teilweise von allem befreit haben, was sie noch bedrückt. Wenn Sie dies häufig bemerken, also nicht mehr an Ihre Ex, sondern an die Zukunft denken und sie neu gestalten wollen, dann ist es Zeit für eine neue, „echte“ Beziehung – und möglicherweise für eine weitere Ehe. Wenn ich Ihnen noch einen persönlichen Rat geben darf, der Sie möglicherweise überraschen wird, dann diesen: Ändern Sie Ihre „üblichen“ Suchmuster. Sie sind älter, reifer, sozialer, begüterter und hoffentlich weiser geworden. Sie verdienen eine bessere Frau als diejenige, die Sie verlassen hat, und sie finden diese Frau voraussichtlich nicht dort, wo Sie einstmals gefischt haben. Suchen Sie sogenannte „Lösungen zweiter Ordnung„, etwas burschikos ausgedrückt heißt das: „Nicht dasselbe in Grün“, sondern „etwas anderes in einer anderen Farbe“.

Bild oben: Nach einer Zeichnung aus Wien, 1845

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