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4,3 Milliarden Euro – wirklich für die Partnersuche ausgegeben?

Ich habe ein bisschen abgewartet, um ihnen diese Meldung von PARSHIP nun zu offenbaren: (1)

4,3 Milliarden Euro gaben deutsche Singles 2012 auf der Suche nach einem neuen Partner aus.

Zahlen interessieren mich immer mächtig, was allgemein bekannt sein dürfte. Als Nächstes nehme ich mal den Rechenstift zur Hand: Es soll in Deutschland 16 Millionen Singles geben, nicht wahr? Dann gäbe jeder Single also rund 270,00 Euro „für die Partnersuche“ im Jahr aus. Die Rechnung stimmt allerdings in soweit nicht, als in Wahrheit höchstens ein Drittel davon ständig auf der Suche ist, und ernsthaft suchen wahrscheinlich noch weniger Singles. Das würde dann bedeuten, dass deutsche Singles etwa gegen 1000 Euro jährlich „für die Partnersuche“ ausgeben.

Die meisten Singles behaupteten, ihr Geld für die Partnersuche in „Clubs, Diskos, Kneipen und Bars“ (2) auszugeben – also dort, wo die Partnersuche ab 30 so gut wie aussichtslos aus. Doch wie geht der Rest der Singles vor? Ein weiterer relativ hoher Anteil geht auf Single-Reisen (zumeist mit äußerst mäßigem Erfolg) oder glaubt offenbar, bei Freizeitaktivitäten oder Kulturveranstaltungen das Partnerglück zu finden – und gibt dort Geld aus.
Ich mache ihnen die Rechnung mal für eine Partneragentur auf:

Ein halbes Jahr lassen wir mal gegen 300 Euro Gebühren kosten. In dieser Zeit kann ein durchschnittlich attraktiver Mann mindestens 12 Dates haben, die insgesamt einschließlich Fahrkosten, Kosmetik, Friseur und möglicherweise partiell neuem Einkleiden kaum über 100 Euro pro Date (1.200 Euro) kosten dürften, macht also 1.500 Euro. Da ungefähr jedes dritte bis siebte Date zum Erfolg führt (3), ist die Partnersuche damit abgehakt. Die meisten wirklich ernsthaft suchenden Menschen bekommen also, was sie benötigen, für 1.500 Euro.

In dieser Rechnung sind allerdings keine Kosten enthalten, die aus dem Zeitverlust dieser Form der Partnersuche hervorgehen – sie fehlen in beiden Berechnungen. Doch der eigentliche Unterschied zur Geldverschwendung deutscher Singles in unsinnige Partnersuchmethoden liegt auf einem anderen Gebiet. Die errechneten 4,3 Milliarden stellen nämlich eigen Mix aus Vergnügungen und Partnersuche dar. Tatsächlich ist der Anteil der Kosten, die sich direkt und unmittelbar auf die Partnersuche beziehen, an den Vergnügungen eher geringfügig.

Aus meiner Sicht sind die 1.500 Euro (aufs Jahr umgerechnet 750 Euro) für eine Partnersuche mit zusätzlichem Vergnügen besser angelegt als die vielen Euros, die in Eintrittsgeldern und Alkohol angelegt werden, wenn es vermeintlich um die Partnersuche geht.

Ihre Meinung?

(1) Quelle:Parship
(2) Schreibweise laut Pressmitteilung

(3) Erhebungen: Singlebörsen-Vergleich (sieben), bei jeder Form von Suche und Schätzungen Liebepur (drei bei ausgesprochen gezielter, gut vorbereiteter Suche).

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