Tacheles: so kann Online-Dating NICHT funktionieren
Es ist an der Zeit, wieder einmal Tacheles zu reden – hier sind die fünf wichtigsten Gründe, warum Online-Dating nicht funktioniert – und auch sonst keine vernünftige Partnersuche. Das Medium kann nicht besser sein, als der Mensch, der es nutzt. Der Mangel liegt also beim Menschen, nicht beim Medium. Es wäre wirklich nett, wenn alle Partnersuchenden dies begreifen würden.
Was sind eigentlich die Probleme beim Internet-Dating? Und welche menschlichen Fehlannahmen liegen ihnen zugrunde?
1. Erste Fehlannahme: Ich habe Anspruch auf … Nein, haben Sie nicht. Sie haben bei der Wahl eines Menschen Anspruch auf gar nichts.
2. Zweite Fehlannahme: Es gibt „den Richtigen“. Gibt es nicht, leider. Es gibt nur immer einen von vielen, der etwas Ähnliches will wie Sie selbst.
3. Es gibt immer einen Besseren. Wann sind sie dem Kindergarten entfleucht? Vor drei Jahren oder vor dreißig Jahren? Überlegen sie doch mal selbst, wie dumm und kindisch diese Annahme ist.
4. Sie müssen nichts ändern – nur einen Partner finden. Fällt ebenfalls unter „Kindergarten“. Wenn Sie eine Partnerschaft begründen wollen, müssen Sie sehr viel ändern, und es ist besser, sie verinnerlichen dies.
5. Sie glauben: ich kann frei wählen. Nein, können Sie nicht: Der andere wählt auch. Warum sollte er SIE wählen? Schon mal überlegt?
Wenn Sie die Gründe kritisch ansehen, werden Sie finden: Eigentlich ist dies alles doch ganz selbstverständlich, nicht wahr? Fragt sich nur, wie es kommt, dass so viele Partnersuchende dem Wahn verfallen sind, es gäbe ihn, den Traumpartner, den einzig Richtigen, den noch Besseren. Nun, und die letzten beiden Punkte? Wie hochnäsig und realitätsfremd muss man sein, um zu behaupten, man können „frei wählen“? Und wie weltfremd, um zu sagen: „Ich will nur einen Partner – aber ändern will ich nichts?“
ich habe mehr zu diesem Wahn geschrieben – die FAZ auch.