Einen Popovoll kriegen ohne Psychologie
Ich hab gerade gehört, dass die Leute sich streiten. Über das, was Frauen wollen „wollen sollen“. Das geht so: Wir sollen ja alles wirklich wollen, solange wir „das Richtige“ wollen. Wollen wir etwas anderes, sollen wir es nicht. Der Streit geht um ein Buch, nämlich um die „50 Shades of Grey“. In Deutschland ist die Diskussion noch gar nicht angekommen, weil es das Buch noch nicht auf deutsch gibt. Kommt aber noch, denn hier haben doch alle zu allem irgendwas zu sagen.
Es geht darum, ob sich Frauen unterwerfen sollen. Leute, ich kenne mehr Männer, die davon träumen, vor Frauen herumzukriechen und sich den Po verhauen zu lassen als umgekehrt. So und nun schreibt da eine Frau, wie toll es ein kann, mal ganz schamlos das Höschen heruntergezogen zu kriegen, während ein Mann sagt: „Ich glaub‘ du hast es mal wieder verdient.“ Da muss nicht so im Buch stehen, aber haben wir nicht alle einmal darüber fantasiert? Oder hat es bei euch eine Frau gesagt, und seid ihr dann purpurrot geworden?
Die ganz Aufregung um die „Shades of Grey“ kann ich nicht verstehen. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Frau „so etwas“ geschrieben hat. Da war die „Histoire d´O“ in Frankreich, und da gab es die vielen, vielen Engländerinnen mit ihren Internatsgeschichten. Wenn die Ladies darüber diskutieren, wie eine korrekte Züchtigung abzulaufen hatte, sprachen sie in solchen Büchern ganz offen über ihre Rollen. Mal ehrlich, das klingt für mich richtiger als das, was die Psychologen immer sagen, wenn jemand Schläge leibt.
Wie bei allen sozialen Begegnungen ist Aufrichtigkeit die wichtigste Voraussetzung: Sowohl die Züchtigende wie auch die Gezüchtigte müssen die Bestrafung aus Überzeugung verlangen, und sie müssen zufrieden und dankbar sein, wenn sie stattfindet.
(Übersetzung aus der englischen Version).
Die Diskussion geht dann weiter, weil einige der beteiligten Frauen auch Erfahrungen mit der Bestrafung junger Herren hatten – na, aber das wäre mal ein ganz anderes Thema für eine Frau, oder? Also ich finde: Wir machen mal alle, was uns Spaß macht. Das ist besser, als uns bei Psychologen schlau zu machen.
Bis zum nächsten Mal – eure Ina.