Liebesglück: Schicksal, Geschick oder Osterei?
Eigentlich ist es gleichgültig, ob Sie ihr Liebesglück im Alltag suchen oder das Internet zu Hilfe nehmen – die Lösung ist immer die gleiche:
Je mehr Menschen Sie kennenlernen und je gezielter sie auf sie zugehen, umso wahrscheinlicher ist, dass sie sich in einen dieser Menschen verlieben werden.
Besonders Frauen wünschen sich Illusionen
Doch das ist nicht die Sorte Wahrheit, die Frauen gerne hören. Wäre es nämlich so, so wären sie zu einem großen Teil verantwortlich für ihr vermeintliches „Schicksal“. Der Aberglaube gibt ihnen die Möglichkeit, dem geschickt zu entweichen. (Zitat)
Es gibt dir ein gutes Gefühl, wenn du glaubst, dass ein anderer ‚für dich bestimmt‘ ist, und dass geheimnisvolle Kräfte dafür verantwortlich sind, euch beiden hoffnungslosen Romantiker zusammenzubringen. Unglücklicherweise ist dies allerdings Blödsinn.
Das Leben in zwei Welten: Illusion und Realität
Nicht nur Frauen leben in zwei Welten: Der Welt, die sie sehen und erfahren können, und die wir gemeinhin Realität nennen, und der Welt, die wir uns erträumen und erhoffen, gemeinhin Illusion genannt. Damit nicht gleich Ihre Fensterläden heruntergehen: Wunschvorstellungen sind nötig, um uns weiterzubringen. Der Fehler besteht nicht darin, Wünsche und Visionen zu haben, sondern deren Verwirklichung „dem Schicksal“ zu überlassen. Allerdings ist es ebenso falsch, die Wünsche und Illusionen „auf Biegen und Brechen“ zu verwirklichen. Kürzlich erst schrieb eine Buchautorin über sexuelle Fantasien der Frauen, dass sie stets zur Ernüchterung führten, wenn man versuche, sie umzusetzen – es sei denn, man wäre sich der Risiken bewusst. Wörtlich:
In dem Moment, indem du deine Fantasien ins reale Leben bringst, gehen die Dinge schief. Die Menschen, die ihre … Träume erfolgreich umsetzten, waren sich klar darüber, was schiefgehen könnte.
Wenn nichts geht, was geht denn dann?
Zehn Tipps, wie sie das Liebesglück selbst in die Hand nehmen
Die Psychologie und die Lebensklugheit bieten viele Methoden, um das positiv empfundene Schicksal nachhaltig zu beeinflussen:
1. Glück zu säen, bevor man es ernten kann.
2. Die Fähigkeit, das Glück „beim Schopf zu packen“ und festzuhalten.
3. Die Kraft der „selbsterfüllenden, positiven Prophezeiungen“.
4. Ein bewusstes Leben im „Hier und jetzt“.
5. Der unerschütterliche Glaube an die Zukunft.
6. Die Möglichkeit wahrzunehmen, so oft wie möglich mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
7. Sicht auf keinen Fall mit negativ denkenden Menschen zu umgeben.
8. Sich bewusster wahrzunehmen und die Reaktionen der Menschen in der Umgebung zu deuten.
9. Sich auf alle Situationen vorzubereiten, in die man in der Liebe kommen könnte.
10. Die Möglichkeiten zu erwägen, sich räumlich und emotional zu verändern.
Das angebliche Schicksal ist kein Zufall
Der Irrglaube, dem vor allem Frauen unterliegen, ist der, das Schicksal würde an die Tür klopfen, drastischer ausgedrückt: Es würde sagen: „Siehe, ich bin das Schicksal, und ich bringe die jetzt das Glück.“
In Wahrheit ist dies alles völlig anders. Ich habe schon vor längerer Zeit dazu etwas geschrieben, was ab sich jedem verständlich sein müsste:
Wenn SIE und ER jeden Tag parallele Wege gehen, werden sie sie sich voraussichtlich nie begegnen. Das sogenannte „Schicksal“ schlägt nur dann zu, wenn einer von beiden sich entschließt, den Weg anderer zu kreuzen, statt weiterhin parallel zu gehen.
Der Schicksalsglaube macht uns zum Invaliden
Das Warten auf das Schicksal in der Liebe, so wurde kürzlich geschrieben, nähme uns einen großen Teil unserer Kraft. (1) Das, was wir gerne als „Schicksal“ bezeichnen würden, sei keine Chance, wie wir glaubten, sondern würde und daran hindern, unsere eigenen Interessen und Vorstellungen zu verwirklichen. Wer an das Schicksal glaube,, sei sozusagen ein Invalide eigener Wahl. Zudem verhindere der Schicksalsglaube die Auswahl anderer Kräfte, um einen Partner zu finden. Möglicherweise verhindere der Schicksalsglaube gar, dass wir uns auf unsere Kräfte besinnen würden.
Abgesehen vom latenten Aberglauben, dem leider viele Menschen immer noch anhängen, ist es natürlich auch das Entgegenkommen einer ganzen Branche, den Schicksalglauben zu bedienen – und damit die Besinnung auf eigene Kräfte zu verhindern.
Der Osterhase bringt die Eier – das Schicksal den Liebsten
Irgendwie ist der Schicksalglaube ein wenig kindlich. Demnächst legt der Osterhase wieder diese wundervollen Schokolandeier, nicht wahr? Kinder sollen glauben, dass hinter den Geschenken des Osterhasen und des Weihnachtsmannes oder Christkindes nichts als die Erfüllung des gütigen Schicksals steht, einmal etwas im Überfluss zu haben.
Mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass viele von Ihnen das Schicksal ansehen wie den Weihnachtsmann. Könnten sie nicht wenigstens versuchen, ein wenig erwachsen zu werden?
(1) siehe auch in einem Artikel von Gary S. Bobroff, veröffentlicht in „elephant“
Bild: © 2013 by liebesverlag.de. Wenn Sie sich wundern, warum dies unter „Dating Moral“ erschien – wir ändern demnächst die Sparte in „Psychologie“