Schöner Vögeln oder mehr Liebe?
Mal ehrlich Freundinnen, ich habe die Nase manchmal so voll wie die Frau Helene Aecherli. Denn so wie sie, werde auch ich mit Lügen, Halbwahrheiten und offenkundigem Blödsinn konfrontiert. Zum Beispiel diese lachhaften Bücher, wie man Frauen „flachlegt“, wie man die vorhandene Geliebte besser vögeln kann und wie man mithilfe von Sextoys das eingeschlafene Eheleben wieder anheizen kann.
Das Thema „toller Sex-Tipps“ ist inzwischen so ausgelutscht, dass sich kaum noch jemand wirklich ernsthaft dafür interessiert. Und die Dating-Tipps, die Begegnungen, die aus dem Online-Dating entstehen? Sie werden umso lieber gelesen, als darin Vorurteile bestätigt werden: Männer sind Scheißkerle, die dir Liebe vorspielen und doch nur vögeln wollen, Frauen geile Tussen, die vorgeben, etepetete zu sein. Das kommt mal noch gerade so an.
Zurück zu Frau Aecherli. Sie schreibt in ihrer Kolumne:
All die Bücher und Ratgeber über Beziehungen und Sex, vom besseren Vögeln bis zum besseren Daten, die wie Bumerange auf meinem Redaktionstisch landen? Kaum schmeiss ich eines zum Verstauben in mein Regal, kommt schon das nächste. Furchtbar irrelevant.
Doch was ist relevant? Ich weiß es, Sie wissen es, und doch darf man es kaum sagen: Die Liebe ist es, die uns fehlt, die innige Liebe, die mit Sex zwar etwas zu tun hat, aber nicht ihr einziger Inhalt ist. Deswegen heißt dieses Magazin ja auch die „Liebepur“ und nicht etwa „Vögeln pur“.
Darf ich ihnen etwa verraten? Das bleibt in jedem Fall so, auch wenn wir demnächst etwas „peppiger“ werden.